Pep Guardiola und der Klappstuhl
München - Pep Guardiola macht sie alle zu Stars. Ob Lionel Messi, Thiago – oder eben einen hölzernen Klappstuhl. Der Elfmeter-Krimi gegen Leverkusen ging dem Bayern-Trainer so nahe, dass er sich das Sitzmöbel eines Ordners borgen musste. Mit Folgen.
120 Minuten gestikulierte der Spanier unter Hochspannung. Als das Duell im Elfmeterschießen seinen Höhepunkt erreichte, saß er seelenruhig. Auf einem Klappstuhl eines Stadion-Ordners. Und sorgte damit für das Bild des Abends, noch bevor Thomas Müller zum ersten Strafstoß antrat. Gezeichnet von der Nervenschlacht nestelte er später wie ein nervöser Grundschüler auf dem klapprigen Sitz hin und her. Als Mario Götze schoss, fiel er fast vom Stuhl.
Prompt hakte ARD-Interviewer Markus Othmer bei Guardiola nach: „Wie war das heute? Beim Elfmeterschießen saßen Sie auf einem Klappstuhl und haben ...“ Er erntete dafür einen verwirrten Blick des Trainers, der offensichtlich nicht folgen konnte. Also versuchte Othmer, seine Ausführungen zu erklären und garnierte sie mit mehreren Klapp-Bewegungen: „... auf einem Stuhl, den man auf- und zuklappen kann, und haben gelitten, oder? Hatten Sie Schmerzen beim Elfmeterschießen?“ Peps Antwort? „Ich denke, das Spiel war sehr gut“, fing er an, und ignorierte Othmers wort- und gestenreiche Frage, die er immer noch nicht verstanden hatte.
Zum Elfmeterschießen sagte er nur: „Leno ist ein super Torhüter, Neuer auch. Beide Mannschaften haben sehr gut geschossen. Am Ende haben wir gewonnen.“ Es musste also Sportschau-Club-Moderator Alexander Bommes einspringen, in dessen Sendung das Guardiola-Interview lief: „Und Danke Markus Othmer. Ich glaube. Du bist jetzt unter Wikipedia: Was ist eigentlich ein Klappstuhl?“ Damit war die Episode aber noch längst nicht zu Ende: Das Internet flippte aus, auf Twitter liefen Guardiola-Fotomontagen in allen möglichen Szenen, beispielsweise als „Sitting Pep“ vorm Indianer-Tipi. Einzig der Wikipedia-Eintrag fehlt noch. me
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