Pep Guardiola und Breno zusammen auf dem Platz
Bayern-Trainer Pep Guardiola schickte die verbliebenen Profis in der Länderspielpause zur U23 - und machte selbst mit. Die AZ hat ihn beobachtet.
München - Nur vier blieben Pep zum Durchzählen. Rafinha, Jan Kirchhoff, Diego Contento und Torwart Tom Starke waren die einzigen Profis, die beim Dienstagtraining mit dabei waren.
15 Spieler sind mit ihren Nationalteams unterwegs, Holger Badstuber und Thiago Alcántara sind verletzt, Javi Martinez und auch Youngster Pierre-Emile Höibjerg holen ihre Fitness auf. Also machten Pep und die Verbliebenen bei der U23 mit. Coach Erik ten Haag leitete das Training, auch dessen Co-Trainer Breno stand auf dem Rasen.
Pep und Breno zusammen auf dem Platz! Breno war wegen schwerer Brandstiftung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden - am Dienstagmittag hatte er Freigang.
Beim abschließenden Torschuss-Training machte Pep sogar mit und spielte den Akteuren die Bälle zu (wie ten Haag und Breno vor dem anderen Tor). Er wies die Spieler an, die Zeit zwischen Ballannahme und Abschluss zu minimieren ("Schnell, schnell!").
Versteinert, mit verschränkten Armen und auch ein bisschen fröstelnd verfolgte der Bayern-Trainer den Großteil des Dienstagtrainings. Bei ungemütlichen Temperaturen trainierten die Spieler schnelle Passfolgen. Ganz nach Peps Gusto, der seinem Team bayerisches Tiki-Taka einimpfen möchte, was zuletzt gegen Manchester City und Bayer Leverkusen schon gut geklappt hat.
Pep ging mit dem Ball am Fuß ein bisschen auf und ab, sah sich die Übungen an. Dann gab's eine kurze Unterhaltung mit Co-Trainer Hermann Gerland. Das Trainerteam der Bayern schaute zu, ten Haag war der Chef. Pep gab den Beobachter.
Nach einem kurzen Neun gegen Neun auf mehrere kleine Tore gab es dann doch eine gestenreiche Diskussion zwischen Pep und ten Haag, in der die beiden Übungsleiter ihre Meinungen über eben gesehenes Spielchen austauschten.
Um 11:54 Uhr war Schluss, der Bayern-Coach verabschiedete sich von ten Haag mit einem Händeschütteln und verschwand. Als die U23 den Platz schon verlassen hatte, übten sich die vier verbliebenen Pep-Spieler noch dabei, den Ball von der Mitellinie an die Latte zu schießen.
Doch davon bekam auch Pep Guardiola nichts mehr mit, der Spanier ging in die Kabine und wärmte sich auf. Den vergnügtesten Eindruck machte der 42-Jährige nicht, er wird froh sein, wenn er seine komplette Mannschaft wieder beisammen hat.