Pep Guardiola: Sein Finale dahoam

Adiós, Pep Guardiola! Gegen Hannover feiert der Trainer des FC Bayern seinen Arena-Abschied. Er gehe „ohne Beklagen“, sagt er: „Ich bin stolz.“ Eine Rückkehr zu den Bayern wird es nicht geben.
von  Maximilian Koch
Nach drei Jahren Bayern ist Schluss: Am Samstag gegen Hannover sitzt Pep Guardiola zum letzten Mal als Bayern-Trainer in der Bundesliga auf der Bank. In drei Jahren holte er dreimal die Meisterschaft.
Nach drei Jahren Bayern ist Schluss: Am Samstag gegen Hannover sitzt Pep Guardiola zum letzten Mal als Bayern-Trainer in der Bundesliga auf der Bank. In drei Jahren holte er dreimal die Meisterschaft. © dpa

München - Er sei „arrogant“, sagt Pep Guardiola. Er werde seine Spieler vermissen, „fast alle“. Er wisse, dass es „schwer“ mit ihm gewesen sei. Er habe es nicht geschafft, „in die Herzen der Menschen zu kommen“. Und er werde nicht zurückkehren als Trainer, „das wäre nicht gut für den FC Bayern.“

Pep Guardiola gibt am Freitag seine letzte Pressekonferenz vor einem Bundesliga-Spiel der Bayern. Und es ist seine beste. Es sind ehrliche Worte, die der Katalane formuliert, dieser ewige Zweifler, der in den drei Jahren bei den Bayern selten Nähe zugelassen hat, vor allem nicht zur Öffentlichkeit. Nun aber spricht er offen, als er im khakigrünen Shirt auf dem Podium sitzt. Das Klubhemd, das er sonst trägt, hat Guardiola abgelegt. Es ist ein Zeichen, dass es mit ihm und dem FC Bayern bald vorbei ist.

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Das Spiel gegen Hannover noch (15.30 Uhr, live bei Sky, Liveticker auf az-muenchen.de), sein Finale dahoam beim letzten Mal in der Allianz Arena, die Bierdusche, die Schale. Dann das Pokalfinale gegen Dortmund. „Aber das“, sagt Guardiola, „wird nichts daran ändern, wie ich über meine Zeit hier denke.“

Guardiola ist in München "ein besserer Trainer geworden"

Und Pep denkt gut über diese Zeit. „Ich bin stolz auf meine Entscheidung, hier hergekommen zu sein“, sagt Guardiola. Er habe in München „sehr gut gelebt“, er sei ein „besserer Trainer“ geworden – und ja, er werde zurückkommen: „Vielleicht sehen wir uns in der Stadt, auf dem Oktoberfest oder in der Champions League.“ Vielleicht schon kommende Saison, als Trainer von Manchester City. Neben all dem „Stolz“, eine solch gute Mannschaft trainiert zu haben, neben all den „großen Momenten, die ich in meinem Leben nie vergessen werde“, ist Guardiola Bedauern anzumerken. Es geht darum, dass er die Fans nicht so erreicht hat, wie es offenbar doch sein Wunsch war. „Ich habe viel gekämpft, um eure Sprache so gut wie möglich zu sprechen“, sagt er. „Meine Familie und ich haben versucht, uns eurer Kultur anzupassen, wir haben viel gelernt.“

Jetzt geht Pep "ohne Beklagen" nach England

Aber letztlich ist ihm das nicht komplett gelungen. Pep gesteht es sich ein. Trotzdem gehe er nun „ohne Beklagen“ nach England. Den Spielern von Manchester City wolle er „diese wahnsinnige Mentalität“ der Bayern-Spieler beibringen. Es ist ein letztes, gewaltiges Lob an seine Mannschaft, die ihm in den drei Jahren ohnehin das Wichtigste war. „Das ist der Grund, warum ich Trainer bin, das Beste im Fußball sind die Spieler.“ Dann steht Guardiola auf und gibt jedem der anwesenden Reporter die Hand. Ein Abschied mit Stil.

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