Pep Guardiola plant Bayerns Zukunft

In Zürich treffen sich die Bosse Rummenigge und Sammer vor dem Pokal-Hit mit dem zukünftigen Trainer Guardiola. Die AZ erklärt, worum es dabei ging – und warum auch Lewandowski Thema war
von  Patrick Strasser
Pep Guardiola, Bayern-Coach ab Sommer 2013, bereitet sein Team zum Teil am Gardasee auf die neue Saison vor.
Pep Guardiola, Bayern-Coach ab Sommer 2013, bereitet sein Team zum Teil am Gardasee auf die neue Saison vor. © Alejandro Garcia, dpa

München Erst Barcelona, dann New York, jetzt Zürich. Fehlt nur noch München. Doch aus Respekt vor dem aktuellen Bayern-Trainer Jupp Heynckes und der laufenden Rückrunde verabreden sich die Bayern-Verantwortlichen mit Pep Guardiola, dem Trainer für die kommende Saison, an geheimen Plätzen.

War es zuletzt Präsident Uli Hoeneß, der den Spanier am 20. Dezember in New York zu Gesprächen und zur Vertragsunterschrift getroffen hatte, waren nun Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Sportvorstand Matthias Sammer in die Schweiz gereist. Der Ort des dritten Geheimtreffens am Dienstagnachmittag war laut „bild.de“ das Hotel „Widder“ im Züricher Augustinerviertel, direkt im Zentrum.

Der Zeitpunkt war ganz bewusst gewählt. Zum einen spielte der FC Barcelona, Guardiolas Ex-Verein, am Dienstagabend im Halbfinale der Copa del Rey gegen Real Madrid (1:3), zum anderen richtete sich die gesamte Aufmerksamkeit in Deutschland auf eines der wichtigsten Saisonspiele, das Pokal-Viertelfinale der Bayern gegen Borussia Dortmund (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht angepfiffen, d.Red.). Es gibt ja auch eine Menge zu vereinbaren mit dem 42-Jährigen, der einen Vertrag bis 2016 unterschrieben hat. Denn zwischen einem möglichen Saisonfinale mit dem Pokalendspiel am 1. Juni in Berlin und dem geplanten Start der Vorbereitung liegen nur knapp vier Wochen. Die AZ erklärt, was es für die Bayern-Bosse mit Pep Guardiola zu besprechen gibt:

Die Kompetenzen: Vor allem für Sportdirektor Matthias Sammer war es wichtig, mit dem künftigen Trainer zu sprechen – zum Kennenlernen und um die künftige Zusammenarbeit zu strukturieren. Wie bei Jupp Heynckes geht es darum, Hilfestellung zu leisten, Bindeglied zwischen Trainerstab und Mannschaft zu sein – sowie Blitzableiter für die Medien. „Matthias spielt eine wichtige Rolle“, sagt Uli Hoeneß, „Heynckes den Rücken freihalten, das macht er super.“ Zu klären: Akzeptiert Guardiola, dass Sammer mit auf der Trainerbank sitzt?

Die Terminplanung: Der Vertrag mit der Region Trentino beinhaltet, dass die Bayern in diesem Sommer zum vierten Mal hintereinander an den Gardasee fahren, um dort für mindestens eine Woche zu trainieren. Darüber hinaus sind Testspiele bei Hansa Rostock (14. Juli) und gegen Guardiolas Ex-Klub FC Barcelona beim Uli-Hoeneß-Pokal (24. Juli) vereinbart. Sammer plädiert für möglichst starke Gegner, zu klären ist, wie der neue Coach auf den Saisonstart (9. August) hinarbeiten möchte.

Der Spielerkader: Die Verträge von Daniel van Buyten (bleibt wohl ein Jahr), Anatoliy Tymoshchuk (geht) und Claudio Pizarro (Zukunft offen) laufen Ende Juni aus. Tendenz: Bei Leihspieler Nils Petersen wird mit Werder Bremen über einen Verkauf verhandelt. Fix ist einzig der Transfer von Jan Kirchhoff aus Mainz, bei Robert Lewandowski muss besprochen werden, ob der Dortmund-Stürmer diesen Sommer oder 2014 ablösefrei kommt. Große Veränderungen soll es nicht geben – der Star ist der neue Trainer. „Ich denke nicht, dass wir in den nächsten Jahren einen neuen Spieler kaufen, der teurer ist als Martínez“, sagte Hoeneß. Also teurer als 40 Millionen Euro.

Der Trainerstab: Anders als bei Louis van Gaal im Juli 2009 will Guardiola nur einen kleinen Mitarbeiterstab an die Säbener Straße mitbringen. Einer der Favoriten als Co-Trainer: Thomas Christiansen, Ex-Bundesliga-Profi und Vertrauter von Guardiola. Sensibilisieren müssen die Bosse Guardiola für eine Sache, die er aus Barcelona nicht kennt: öffentliches Training.

 

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