Pep Guardiola: „Es ist ein Finale“

Der Bayern-Trainer warnt vor dem Pokalspiel gegen den HSV: „Wir haben gemerkt, wie schwer es in Hamburg ist.“ Deren Trainer Zinnbauer spricht von einem „Gegner von brutaler Klasse“.
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Pep Guardiola: Volle Konzentration auf den Hamburger SV.
Pep Guardiola: Volle Konzentration auf den Hamburger SV. © AZ-Montage | dpa

München - Auf diese Premiere hat Pep Guardiola keine Lust: Als Bayern-Trainer hat er im Pokal noch nie verloren – und das soll auch so bleiben.

„Pokal ist immer gefährlich – auch für Bayern München“, sagt Guardiola. Der Unterschied zu seinem Heimatland: „Es ist nicht wie in Spanien mit Hin- und Rückspiel“, sagte der Bayern-Trainer vor der Zweitrunden-Partie des DFB-Pokals am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD und Sky übertragen live).

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Die Bayern kommen, und jeder erwartet den nächsten K.o. des Hamburger SV. „Die Leute sehen die Tabelle und sagen: Die Bayern müssen gewinnen“, sagte Guardiola, der aber warnt: „Wenn du verlierst, bist du raus!“

HSV-Coach Joe Zinnbauer gab sich vor dem Pokal-Kracher keinen Illusionen hin. „Wir werden nicht darüber reden, dass wir uns riesengroße Chancen gegen Bayern ausrechnen.“

Als machtlosen Sparringspartner sieht Zinnbauer seine Mannschaft gegen einen „Gegner von brutaler Klasse“ allerdings auch nicht. Der neue Cheftrainer der Hanseaten erinnerte seine Profis an das Achtungszeichen beim 0:0 gegen die Über-Bayern zu seinem Arbeitsbeginn vor sechs Wochen in der Liga.

Die 90 torlosen Minuten bemühte auch Bayern-Coach Pep Guardiola als Warnung für seine favorisierten Titelverteidiger: „Da haben wir gemerkt, wie schwer es in Hamburg ist.“

Der Spanier erklärte die Pokalaufgabe – drei Tage vor dem Liga-Duell gegen Borussia Dortmund – sogar zum „wichtigsten Spiel“ der Gegenwart: „Es ist ein Finale. Die großen Mannschaften sind im Pokal schon oft früh ausgeschieden.“

Den Gegner baute Guardiola sogar noch ein wenig verbal auf. Ob der HSV für ihn ein Abstiegskandidat sei, wurde er gefragt. Klare Antwort: „Unmöglich! Sie spielen mit Herz.“ Das müsse sich auf Dauer auszahlen, zumal der Trainerwechsel in Hamburg durchaus Wirkung zeige: „Hamburg ist mit dem neuen Trainer sehr aggressiv. Der HSV hat eine gute Mannschaft. Wenn ein Team mit einem solchen Charakter spielt, bleibt es in der Bundesliga.“

Namentlich hob er Torjäger Pierre-Michel Lasogga hervor, den es zu kontrollieren gelte: „Er ist ein sehr gefährlicher Stürmer.“ Eine Aufgabe für Weltmeister Jérome Boateng, der nach seiner Pause in Mönchengladbach für den gesperrten Mehdi Benatia ins Team zurückkehrt.

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Bei Arjen Robben, den Guardiola als „top-class-Spieler“ lobte, wisse der Trainer noch nicht, ob er wieder spielen könne: „Er hat bei uns trainiert. Wir werden sehen. Ich muss mich auf die Spieler fokussieren, die dabei sind.“

Er erwarte natürlich in jedem Fall einen Sieg seiner Mannschaft, auf deren Leistungen er angesichts der schwierigen Ausgangssituation zu Saisonbeginn bislang „stolz“ sei.

Herausforderer Zinnbauer setzte beim HSV-Training auf unorthodoxe Spielchen, um die 0:3-Niederlage von Berlin aus den Köpfen zu bekommen und die Kommunikation auf dem Feld zu beleben. In einem Trainingsspiel teilte er seinen Kader in zwei Teams auf – dabei durfte eine Mannschaft nur positive, die andere nur negative Kommentare abgeben.

„Wir müssen die Uhr wieder auf Null stellen. Es wird ein anstrengendes Programm, aber im Pokal ist vielleicht doch was drin“, sagte Zinnbauer. Nur eins soll es nicht geben: So eine Klatsche wie beim 0:5 im Volkspark im vergangenen Februar im Pokal-Viertelfinale.

 

 

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