Pep Guardiola erinnert an hingerichteten Katalanen

Trainer Pep Guardiola erinnert 40 Jahre nach dessen Hinrichtung mit einem künstlerischen Youtube-Video an den katalonischen Anarchisten und Freiheitskämpfer Salvador Puig Antich.
München - Trainer Pep Guardiola vom FC Bayern München hat einem Opfer des spanischen Franco-Regimes mit einer künstlerischen Video-Botschaft gedacht.
Unter dem Motto "Memory Keepers" haben sich zahlreiche Künstler und Personen des öffentlichen Lebens der autonomen Region Katalonien von Regisseur Lluís Danés für kleine Youtube-Clips zur Verfügung gestellt, um den Opfern des Freiheitskampfes während der Diktatur Francos und des spanischen Bürgerkriegs zu gedenken.
In Guardiolas Clip, der 1:13 Minute dauert, liest der Bayern-Trainer auf Katalanisch den letzten Brief vor, den der katalonische Anarchist Salvador Puig Antich vor seiner Hinrichtung am 2. März 1974 - also vor 40 Jahren - durch eine Garrotte im Modelo-Gefängnis von Barcelona an seinen Bruder Quim schrieb.
Die Szenenanmutung ist düster, wie ein Geist taucht immer wieder Guardiolas Kopf auf, seine Worte werden mit leichtem Echo abgespielt - das Video ist Englisch untertitelt. Am Ende des Videos sind Puig Antichs Schwestern Carme und Imma zu sehen, die ein Bild ihres toten Bruders halten.
Puig Antich wurde damals wegen Mordes an einem Polizeibeamten zum Tode verurteilt, obwohl der tödliche Schuss bei seiner Festnahme 1973 nachweislich nicht aus Puig Antichs Waffe abgegeben wurde. Der damals 26-Jährige war einer der letzten Gefangenen, an dem in Spanien die Todesstrafe vollstreckt wurde.
Die Video-Aktion soll dem Vergessen der Opfer des Franco-Regimes entgegenwirken und richtet sich auf gegen die Todesstrafe in anderen Ländern der Welt. In Spanien war sie erst 1978 nach Francos Tod abgeschafft worden.
Das Leben Puig Antichs wurde 2006 übrigens verfilmt ("Salvador – Kampf um die Freiheit") - mit dem Deutsch-Spanier Daniel Brühl in der Hauptrolle.
Hier geht's zum Video mit Guardiola