Pep Guardiola, das Anti-Feierbiest

Die Bayern können jetzt am Samstag in Mainz schon Meister werden. Doch Trainer Pep Guardiola tritt auf die Bremse und sagt: „Feiern sind nicht mein Business“.
Patrick Strasser |
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München - 10 bis 12 Grad, leichter Regen – so die Vorhersage für Mainz am Samstagnachmittag. Kein Münchner Frühsommer, aber im Vergleich zum Vorjahr, zur kältesten Meisterschaft aller Zeiten, recht angenehm. Am 6. April 2013 waren die Bayern letzte Saison über die Ziellinie gegangen, mit einem 1:0 bei Eintracht Frankfurt wurde Titel Nr. 23 perfekt gemacht. Bei Temperaturen nahe null Grad.

Nun könnte es am Samstag, ca. 17.20 Uhr, rund 32 Kilometer Luftlinie von Frankfurt entfernt so weit sein. Die Bayern treten in Mainz an (15.30 Uhr, Sky). Folgt der 18. Sieg in der Liga hintereinander. Es wäre Voraussetzung für die Schale Nummer 24, allerdings müssten die Verfolger mitspielen. Dortmund dürfte nicht in Hannover gewinnen (nicht wahrscheinlich, aber kann passieren), aber da ist noch Schalke. Kein Heimsieg gegen Abstiegskandidat Braunschweig? Eher unwahrscheinlich.

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Aber im Fall der Fälle? Gibt’s nicht! Sagt Pep Guardiola. „Es hängt nicht hundertprozentig von uns ab“, sagte er am Freitag. Fremde Hilfe! Pah, habe man doch nicht nötig. Der Bayern-Trainer verzichtet daher auf eine große Partygesellschaft, nimmt nur die üblichen 18 Spieler mit. Sein Liebling Thiago bleibt wegen einer Oberschenkelblessur sogar in München. Gemeinsames Feiern ist also nicht. Aber wird es große Emotionen geben?

Bei dann Minimum 25 Punkten Vorsprung? Mit seinem ersten Bundesliga-Meistertitel wollte sich Pep partout nicht beschäftigen: „Feiern sind nicht mein Business.“ Es würden sich ja Leute im Verein kümmern. Eben. Weißbier organisieren. „Ich habe es gesehen mit dem Bier auf dem Platz“, sagte Guardiola, der Rotweinliebhaber, und fragte etwas ängstlich nach: „Ist das immer so? Okay. Wenn es passiert, passiert es.“ Das wäre eine neue Seite des Seriensiegers. Den Weißbierdusch-Moment durch ein paar Remis hinauszögern.

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Pep, das Anti-Feierbiest. Keiner wie Louis van Gaal, der Wortschöpfer. „Lasst mich den Titel gewinnen, dann werde ich euch sagen, was ich fühle, was er mir bedeutet“, antwortete er den Journalisten. Ein Partyverbot hat der Spanier jedoch nicht ausgesprochen. „Wenn es passiert, müssen die Spieler auch feiern. Aber sie sind intelligent und wissen, in zwei Wochen ist das Champions-League-Viertelfinale.“ Nach Rückkehr aus Mainz organisiert man spontan ein Essen im erweiterten Mannschaftskreis – damit die Daheimgebliebenen dazustoßen können.

Arjen Robben hatte Guardiola von seiner Rechnung bereits überzeugt. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir es schon am Samstag schaffen“, sagte der Holländer, „auch in der Mannschaft herrscht dieses Gefühl vor.“ Erst beim nächsten Spiel am Dienstag bei Hertha BSC (20 Uhr) könnte sich Bayern aus eigener Kraft den Titel holen. Ein Rekord wäre es so oder so: Letztes Jahr war man am 28. Spieltag durch, in Berlin wäre es Durchgang 27.

Dort übrigens übernachten die Bayern nach dem Spiel am Dienstag – doch mit Party-Locations kennt man sich ja in der Hauptstadt bestens aus, feierte zuletzt am 1. Juni 2013 das Triple. Die Schale gibt’s wie all die Jahre mit Vorsprung erst beim letzten Heimspiel in der Allianz Arena, anschließend soll es per Autokorso zum Marienplatz gehen für die Rathaus-Sause. Ach, der Gegner? Dieses Mal kommt der VfB Stuttgart am 10. Mai vorbei. Als Gratulant und Absteiger?

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