Pep Guardiola auf der Pressekonferenz: "Titel sind Nummern"

Pep Guardiola äußerte sich auf der Pressekonferenz nach dem spektakulären Ausscheiden gegen Atletico Madrid zum Spiel. Die Bilanz seiner Amtszeit wolle er anderen überlassen, gleichzeitig dankte er seiner Mannschaft.
von  Patrick Strasser
"Habe mein Leben für die Mannschaft gegeben": Pep Guardiola auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
"Habe mein Leben für die Mannschaft gegeben": Pep Guardiola auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. © dpa

München -  Zeit zum Verdauen des gerade Erlebten war wenig. Um 23.23 Uhr stellte sich Pep Guardiola nach dem 2:1 gegen Atlético Madrid in der Allianz Arena auf der Pressekonferenz den Medien – und gratulierte als erstes dem Gegner für den Finaleinzug. Sehr fair.

Das dritte Aus bei drei Versuchen, das Endspiel der Champions League zu erreichen.

Der Bayern-Trainer wirkte trotzdem gefasst. Nicht so desillusioniert und körperlich angeschlagen wie vor zwei Jahren nach dem 0:4 gegen Real Madrid im Halbfinal-Rückspiel. Ein veritabler Auftritt, vielleicht seine beste Pressekonferenz in drei Jahren München.

Hier seine Aussagen. Pep Guardiola über:

die Perspektive des Teams:
„Ich hoffe, Carlo Ancelotti kann nächste Saison diese Niveau, das wir und die Mannschaft geschaffen haben, halten. Dieser Verein hat eine große Zukunft – mit super Spielern, super Menschen.“

die Frage, ob seine Mission ohne einen Champions-League-Sieg nun nicht erfüllt sei:
„Für die Welt, für die Leute, für die Experten ja. Was ich gehört habe – ja. Ich bin sehr, sehr glücklich, so so happy. Ich bin sehr stolz. Ich will so spielen. Meine Idee ist es, nach vorne zu gehen und den Ball zu passen. Das haben wir geschafft. Aber sehr traurig für meine Spieler. Ich war sehr glücklich hier. Mein Ziel war es, ein Finale zu erreichen. Wir haben es probiert. Vielleicht dieses Jahr besser als die letzten beiden Jahre.“

die Gründe für das Aus:
"Vielleicht war es der Unterschied, dass wir in Madrid kein Tor geschossen haben."

seine Gefühlswelt:
"Wir sind traurig, morgen noch mehr. Ab Donnerstag bereiten wir uns vor auf Ingolstadt. Wir sind noch nicht Meister. Am Donnerstag ist Regeneration, ein freier Tag. Die Spieler kämpfen in Ingolstadt für den Titel."

die Botschaft an seine Spieler:
"Die Leute sind heute ein bisschen traurig, aber wir haben alles gemacht. Ich sage meinen Spielern: Be proud! Seid stolz auf eure Leistung und euren Beruf und geht nach vorne! Nächstes Jahr ist wieder die Chance da für diese Mannschaft, die Champions League zu gewinnen."

Hier geht's zum Spielbericht

den Elfmeter gegen Martínez pro Torres:
Pep will nicht über die Schiedsrichter-Leistung sprechen, sagt: "Fußball bitte!" Pep weiter: "Aber wir haben nicht wegen dieses Elfmeters verloren."

die Beurteilung der Ära Guardiola:
(an die Journalisten) "Das ist eure Aufgabe. Ich weiß, was passieren wird. Es ist alles schon geschrieben. Ich habe mein Bestes getan, habe mein Leben für diesen Verein, für diese Spieler gegeben. Es war eine Ehre, mit diesen Spielern zu arbeiten. Diese Spieler sind wow – ich habe es sehr genossen. Die Zukunft für den FC Bayern mit diesen Spielern ist perfekt. Meine Aufgabe ist es, mit meinen Spielern zu arbeiten - so gut wie möglich."

sein Erbe nach drei Jahren in München:
"Ich weiß nicht, was ich dem FC Bayern gegeben habe. Ich wollte vom ersten bis zum letzten Tag meinen Spielern helfen. Ich habe viel, viel, viel gearbeitet, um die Bundesliga zu lernen. Ich habe kein Bedauern. Ich habe alles gegeben – ich hoffe das Beste für den Verein."

seine womöglich größte Enttäuschung, dieses 2-1:
"Nein. Enttäuscht ist man, wenn man nicht gut spielt. Es erinnert mich sehr an das Halbfinale damals mit Barcelona 2012 gegen Chelsea. Wir hatten genügend Torchancen. Großes Kompliment an meine Spieler! So ist das Spiel. Fußball ist faszinierend."

das anstehende Pokalfinale:
"Natürlich wollen wir es gewinnen. Aber ich ändere meine Meinung nicht, ob wir den Pokal gewinnen oder nicht. Es tut mir leid. Titel sind Nummern. Statistik ist Statistik. Wir haben es nicht geschafft, ein Finale zu erreichen. Ich hoffe, Carlo kann es schaffen."

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