Peinlich und unnötig? Wenn der FC Bayern München feiert
München - Stell' dir vor, der FC Bayern feiert seine Meisterschaft - und alle zerreißen sich das Maul. Der deutsche Rekordmeister hat bei seiner Halbzeitshow beim finalen 4:1 gegen den SC Freiburg ein wenig über die Stränge geschlagen.
Wegen des Auftritts der Sängerin Anastacia war es zu deutlichen Verzögerungen im gerade am letzten Spieltag so penibel organisierten Zeitplan der Deutschen Fußball-Liga gekommen. Nicht umsonst werden die letzten beiden Spieltagen alle Bundesliga-Partien zeitgleich um 15:30 Uhr angepfiffen. Um Manipulationen möglichst zu vermeiden; in der Spielordnung gibt es dazu einen Paragrafen.
Angesichts der Vorkommnisse am vergangenen Samstag in der Allianz Arena fragten sich viele Beobachter, ob der Vorfall daher nicht von der DFL untersucht und gegebenenfalls bestraft werden müsse. Doch wie ein Sprecher gegenüber Sport1 betonte, wird die DFL in dieser Angelegenheit nicht aktiv.
Verständnis für Freiburger Ärger
Erst gegen 16:40 Uhr ging es in München in die zweite Hälfte. "Was halt echt genervt hat, war nach der Halbzeit, dass du nicht anfangen kannst zu kicken", sagte Freiburgs Trainer Christian Streich laut Kicker nach dem Spiel. "Das sind dann so Dinge, wo du aufpassen musst."
Dass Philipp Lahm und Xabi Alonso vor dem Spiel verabschiedet wurden, war für Streich selbstverständlich. Aber: "Es war ja ein Fußballspiel heute und das Fußballspiel war wieder von allem, was ich gesehen habe, das Tollste. Also ohne diesen Künstlern zu nahe zu treten, das ist ein Fußballstadion und wenn du dann sieben, acht Minuten warten musst. Das ist natürlich Wahnsinn."
"Immer mehr Show"
Sogar Bayern-Spieler Arjen Robben sei zu ihm gekommen und eingesehen, dass das so nicht geht: "Er hat gesagt: 'Das ist ja für euch echt scheiße'". Immerhin spielte Freiburg am letzten Spieltag mit Hertha BSC, dem 1. FC Köln und Werder Bremen im Fernduell noch um die Europa League.
Auch Mats Hummels äußerte "zu 100 Prozent" Verständnis für den Freiburger Ärger. "Es wird immer mehr Show, ich finde das nicht ganz so berauschend", wurde der Bayern-Profi im Kicker zitiert.
"Man muss schauen, dass man das Rad nicht überdreht", sagte Streich.
Dazu passte die Kritik vieler Beobachter, dass an den Weißbiergläsern der Bayern-Spieler so genannte GoPro-Kameras angebracht waren, um so für eine spezielle Perspektive bei den obligatorischen Bierduschen zu sorgen.
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