Peinlich-Pleite und Presse-Ausschluss: Beim FC-Bayern-Gegner ManUnited brennt die Hütte

München – 1:5 in Frankfurt, die Muskelsehnenverletzung von Serge Gnabry, dazu der neuerliche Vier-Punkte-Rückstand auf Leverkusen und ein deutlicher Rückschlag in der Tordifferenz. Viel schlechter hätte das Wochenende aus Sicht des FC Bayern kaum laufen können. "Wir reisen mit dem Gefühl nach Manchester, dass wir etwas gutzumachen haben. Es ist gut, dass es gleich wieder weitergeht nach so einem Spiel wie in Frankfurt und dass wir es zurechtrücken können. Es gilt, eine Reaktion auf dem Platz zu zeigen", hielt Sportdirektor Christoph Freund die Spannung vor dem Abflug nach Manchester hoch.
"Nicht gut genug": Erik ten Hag zählt vor Duell gegen den FC Bayern die eigene Mannschaft an
Die Situation des FC Bayern würde man aufseiten des Gegners bedenkenlos annehmen. Zwar legte Manchester United im November einen sauberen "Hattrick" hin und holte sich die Auszeichnungen zum Tor des Monats (Alejandro Garnacho bei Everton), den Spieler des Monats (Harry Maguire) und Trainer des Monats (Erik ten Hag). Doch von den letzten zehn Plfichtspielen konnten die "Red Devils" nur vier gewinnen. Am vergangenen Wochenende setzte es zuhause gegen den Tabellenvierzehnten Bournemouth gar ein blamables 0:3. Die Champions-League-Ränge sind mittlerweile sechs Zähler entfernt.
"Als Mannschaft sind wir nicht gut genug, um konstant zu sein", lederte ten Hag in der "BBC" gegen sein Team. Das zeigt sich vor allem in der Champions League. United vereint die beste Offensive der Gruppe (zwölf Tore) mit der schwächsten Defensive (14 Gegentore). Sowohl in Kopenhagen (3:4 nach 2:0) als auch in Istanbul (3:3 nach 2:0 und 3:1) gab man Zwei-Tore-Führungen aus der Hand. Wenig überraschend steht der englische Rekordmeister nun unter Druck – und das gewaltig. Alles andere als ein Sieg über den FC Bayern und das Thema Champions League hat sich für diese Saison erledigt. Selbst bei einem Erfolg sind die "Red Devils" aber noch vom Ergebnis zwischen dem FC Kopenhagen und Galatasaray Istanbul abhängig. Bei einer Niederlage wäre United sicher Gruppenletzter.
PK-Ausschluss: Wackelndes ManUnited schließt Presse-Vertreter aus
Auf der Pressekonferenz war ten Hag zwar um Positivität bemüht und betonte: "Ich denke niemals in Szenarien, in negativen Szenarien. Wir denken positiv. Wir wissen, was wir tun müssen. Wir müssen gewinnen, um in Europa zu bleiben. Wir haben in den letzten Wochen gezeigt, dass wir es schaffen können, wenn wir unser bestes Spiel spielen." Wirklich sicher wirkte er dabei jedoch nicht. Der Druck war dem ehemaligen Trainer von Bayerns U23 deutlich anzumerken – genauso, wie dem gesamten Klub seit Wochen.
Vor dem 2:1-Sieg gegen Chelsea vor knapp einer Woche, einem der "besten Spiele", die ten Hag explizit erwähnte, wurden im Vorfeld der Partie mehrere hochrangige Journalisten von der Spieltagspressekonferenz ausgeschlossen, darunter "Sky UK"-Chefreporter Kaveh Solhekol, Samuel Luckhurst (Chefreporter der Manchester Evening News), David McDonnell (Mirror) und Rob Dawson (ESPN). Als Grund nannte die Presseabteilung des Klubs fehlende Kommunikation vor Veröffentlichen der Artikel. "Es geht nicht darum, dass Geschichten veröffentlicht wurden, die wir nicht mögen, sondern darum, dass wir im Vorfeld nicht kontaktiert wurden, um uns die Möglichkeit zu geben, zu kommentieren, anzufechten oder die Themen in einen Kontext zu setzen", heißt es in einem Statement des Vereins.
Der FC Bayern hat nun die Chance, mit einem Sieg nicht nur selbst wieder zurück in die Erfolgsspur zu finden, sondern auch, Manchester United gewaltig in die Krise zu stürzen.