Der Pavlovic-Faktor: Warum der FC Bayern den Youngster dringend wieder auf dem Platz benötigt

München - Wenn es beim Pokal–Knockout des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen (0:1) überhaupt einen Gewinner gab, dann war zweifellos er es: Aleksandar Pavlović.
Der 20–Jährige gab nur 46 Tage nach seinem Schlüsselbeinbruch im Bundesliga-Spiel gegen den VfB Stuttgart sein Comeback, eine rekordverdächtige Reha des Mittelfeldstars. Und Pavlovic, der in der 73. Minute für Leon Goretzka eingewechselt wurde, zeigte sofort wieder seine besonderen Qualitäten, die ihn für Bayern unverzichtbar machen: Er forderte jeden Ball, spielte kluge Pässe nach vorne und ging beherzt in die Zweikämpfe. Pavlovic Energie hat Bayern gefehlt.
Steht Pavlovic gegen Heidenheim wieder in der Startelf?
"Es ging schnell", sagte der Youngster über seine frühe Rückkehr ins Team und sprach zugleich von einem "sehr bitteren Abend" für die Mannschaft: "Wir wollten unbedingt weiterkommen. Wir haben es mit zehn Mann gut gemacht." Doch am Ende des Abends war die erste Titelchance in dieser Saison verspielt. Bleiben noch die Bundesliga und die Champions League.
Und hier soll Pavlovic im zentralen Mittelfeld eine prägende Rolle einnehmen, bereits am Samstag im Heimspiel gegen Heidenheim (15.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) könnte er wieder in die Startelf rücken. "Ich habe keine Probleme mehr, keine Angst", berichtete Pavlovic nach seinem Kurzeinsatz über die Schulter, an der er nach dem Sturz am 19. Oktober im Spiel gegen Stuttgart operiert worden war. Der gebürtige Münchner ist als zäher Bursche bekannt, seine Furchtlosigkeit zählt zu seinen größten Stärken.
Pavlovic stieg deutlich früher als erwartet wieder ins Teamtraining des FC Bayern ein
Deutlich früher als zunächst erwartet war Pavlovic nach seiner Verletzung wieder ins Teamtraining eingestiegen, die Heilung verlief perfekt. Sportvorstand Max Eberl sprach daher zu Recht von "einer großartigen Leistung der Physiotherapie in der medizinischen Abteilung. Und natürlich des Knochens von Aleks, der es erlaubt hat, wieder auf dem Platz zu stehen".
Pavlovic wollte einfach nicht länger von außen zuschauen – und er überrumpelte damit sogar seinen eigenen Trainer. Denn eigentlich hatte Vincent Kompany gegen Leverkusen noch nicht mit Pavlovic geplant. "Bei Pavlo läuft es sehr gut", sagte der Coach kürzlich: "Bis zum Heidenheim–Spiel wird er noch nicht dabei sein. Wenn er eine gute Trainingswoche hat, wird es vielleicht für Heidenheim reichen." Denkste!
Pavlovic-Rückkehr dürfte Folgen für Goretzka haben
Schon jetzt ist Pavlovic zurück – rechtzeitig für die verbleibenden vier Partien des Jahres gegen Heidenheim, Schachtar Donezk (10. Dezember), Mainz (14. Dezember) und Leipzig (20. Dezember).
Und das dürfte Folgen für Goretzka haben. Der 29–Jährige, der im Sommer verkauft werden sollte und weiter auf der Streichliste der Münchner steht, spielte zuletzt ordentlich an der Seite von Joshua Kimmich. Die Verletzungen von Pavlovic und João Palhinha (Muskelbündelriss an den Adduktoren, inzwischen wieder im Lauftraining) hatten Goretzka in die Startelf gebracht.
Kompany schätzt Pavlovic über alle Maßen
Es ist aber kein Geheimnis, dass Pavlovic in der internen Mittelfeld-Rangliste deutlich vor Goretzka liegt, Kompany schätzt den Youngster über alle Maßen. Als "einen unserer besten Spieler" bezeichnete der Trainer Pavlovic bereits. Der Mittelfeldakteur mache in seiner Entwicklung "große Fortschritte, hat großes Potenzial. Er ist einer dieser Spieler, die es aufregend machen, für den FC Bayern zu arbeiten."
Viel Lob für einen 20-Jährigen. Und es zeigt: Der Pavlovic–Faktor wird dringend benötigt.