Pavard will den FC Bayern verlassen – aber lässt Tuchel ihn auch gehen?
München - Bei Benjamin Pavard stellt sich nicht die Frage: Spielt oder spielt er nicht? Mit Blick auf das Heimspiel der Bayern am Sonntag gegen den FC Augsburg muss es angesichts des bevorstehenden Wechsels zu Inter Mailand eher heißen: Ist der 27-Jährige dann überhaupt noch im Kader oder schon in der Hauptstadt der Lombardei?
Tuchel verkündet Pavards Wechselabsichten – und bremst
Ginge es nach Pavard, wäre er eher vorgestern als gestern nach Italien geflogen. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Nachdem sich die Vereine bereits über eine Ablösesumme von 30 Millionen Euro plus X (sprich die üblichen, erfolgsabhängigen Bonuszahlungen) für den flexiblen Verteidiger geeinigt haben, hakt der Wechsel nur noch am geeigneten Nachfolger.
Erstmals bestätigte Thomas Tuchel (49) am Freitagnachmittag: "Benji hat um einen Wechsel gebeten, der Wunsch an mich kam sehr spät." Was der Bayern-Trainer auf das nahende Ende des Sommertransferfensters am 1. September bezog. "Das ist die eine Seite und da ist die Vertragssituation. Es muss für den Verein wirtschaftlich Sinn machen, das Angebot stimmen, dazu das Timing und die Frage, ob wir Ersatz finden können, der persönlich und sportlich Sinn macht."
Tuchel machte einen auf gelassen, sagte: "Dass Benji persönlich mit seiner Situation hadert, kann ich verstehen, aber wir nehmen das nicht persönlich. Ich bin ziemlich entspannt."
Pavard setzt das nächste Zeichen – und fehlt beim Training
Andererseits hat er, abgesehen von Pavard, der beim 4:0 in Bremen Ersatzspieler ohne Einsatz blieb, nur drei gelernte Innenverteidiger im Kader: Neuzugang Kim Min-jae (26), Dayot Upamecano (24) (sie werden wohl erneut das Abwehr-Duo im Zentrum bilden) plus Matthjis de Ligt (24). Pavard muss sich weiter gedulden.
Dass er auf einen Wechsel pocht. wurde bereits in den sozialen Medien ersichtlich, als der Franzose Champions-League-Finalist Inter folgte und dessen Posts likte. Am Freitagnachmittag soll Pavard zudem das nächste Zeichen gesetzt und nicht mit der Gruppe zum Training erschienen sein. Es ist die bislang zweite Einheit sein, die er diese Woche verpasst. Am Mittwoch fehlte der 27-Jährige krankheitsbedingt.
Wen holt der FC Bayern als Pavard-Nachfolger?
"Benji ist für mich ein sehr wichtiger Spieler", betonte Tuchel, der "größte Wertschätzung im Trainerteam und beim ganzen Klub" erfahre. Aber eben nur so lange, bis der Nachfolger dingfest gemacht werden kann.
Die Bayern suchen mit heißem Eifer, die Liste der Kandidaten ist lang: Lukas Klostermann (27/RB Leipzig), Armel Bella-Kotchap (21/FC Southampton), Thilo Kehrer (26/West Ham United), Kenny Tete (27, FC Fulham), Lutsharel Geertruida (23/Feyenoord Rotterdam), Trevoh Chalobah (24/FC Chelsea) und Kiliann Sildillia (21/SC Freiburg).