Pavard will Bayern verlassen: Die Gründe, die Reaktionen

Der Bayern-Star ist unzufrieden, weil er nicht dauerhaft auf seiner Lieblingsposition spielt. Nagelsmann: "Nicht das erste Mal".
von  Maximilian Koch
Er denkt mittlerweile immer lauter über Abschied nach: Bayern-Verteidiger Benjamin Pavard.
Er denkt mittlerweile immer lauter über Abschied nach: Bayern-Verteidiger Benjamin Pavard. © IMAGO/MIS

München - Es waren zwei sehr erfreuliche Wochen für Benjamin Pavard, genau so dürfte es aus seiner Sicht immer laufen beim FC Bayern. Gut, auf den Wirbel nach seinem Führerschein-Verlust hätte der 26-jährige Franzose sicher gerne verzichtet, sportlich aber lief es prima für ihn. Denn Pavard durfte dreimal in Folge auf seiner Lieblingsposition ran - als Innenverteidiger.

Sowohl in der Bundesliga gegen Hertha BSC und Werder Bremen als auch in der Champions League gegen Inter Mailand verteidigte Pavard über 90 Minuten in der Abwehrmitte, er agierte souverän, ohne größere Fehler. Gegen Inter gelang ihm ein hübsches Kopfball-Tor.

Pavard denkt laut über Wechsel nach

Doch Pavard weiß genau, dass dies kein Dauerzustand sein wird. Rivale Matthijs de Ligt (23) kehrt nach überstandener Knieverletzung bereits an diesem Samstag im Spiel bei Schalke 04 (18.30 Uhr live bei Sky und im AZ-Liveticker) in den Bayern-Kader zurück. Es könnte Pavards vorerst letzter Auftritt in der Innenverteidigung sein.

Nicht zuletzt aus diesem Grund denkt der Weltmeister von 2018 immer lauter über einen Wechsel nach. "Ich bin nicht dagegen, ein neues Projekt zu entdecken. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit. Warum nicht ein neues Land, eine neue Kultur entdecken?", sagte Pavard der französischen Sportzeitung "L'Équipe".

Oh là, là - so deutlich hat man das vom Bayern-Star bislang noch nicht gehört.

Trainer Julian Nagelsmann zeigte sich dennoch relativ gelassen nach den pikanten Pavard-Aussagen. "Es ist relativ normal, dass ein Spieler mit dieser Vertragssituation darüber nachdenkt, den Verein zu wechseln", sagte der Bayern-Coach auf Nachfrage der AZ: " Es ist nicht das erste Mal, dass ein Spieler so was sagt, es ist auch nicht das erste Mal, dass Benji so was sagt. Insofern ist es nicht weiter dramatisch."

Bisher keine Gespräche über Vertragsverlängerung

Tatsächlich? Pavard hatte schon zuletzt für Unruhe gesorgt, als er den Frust über den Verlust seines Stammplatzes auf der Rechtsverteidiger-Position offen zur Schau stellte. Der Marokkaner Noussair Mazraoui (24) ist inzwischen mehr als eine Alternative rechts hinten, sondern im internen Ranking an Pavard vorbeigezogen.

Das sorgt dafür, dass sich der Franzose konkrete Gedanken über einen vorzeitigen Abschied macht. 2024 läuft Pavards Vertrag aus, Gespräche über eine vorzeitige Verlängerung gab es bis dato nicht. Mit einem Verkauf im Sommer 2023 könnte Bayern letztmals eine hohe Ablöse für Pavard kassieren.

"Ich mache kein fiktives Szenario, wir werden sehen, welche Möglichkeiten es gibt, und wir werden mit den Bayern darüber sprechen", erklärte Pavard weiter: "Ich habe großen Respekt vor Bayern, ich habe dort die Anforderungen auf sehr hohem Niveau gelernt, und es ist eine Ehre, dieses Trikot zu tragen."

Pavard: "Ich weiß, dass ich auf allen Positionen spielen kann"

Aber wie lange noch? Zunächst konzentriere er sich jetzt "auf die Weltmeisterschaft", sagte Pavard, und "darauf, der Beste zu sein, der ich sein kann, bei einem sehr großen Klub, einem der besten der Welt." Sein Anspruch sei es, zwischen den Positionen als Rechtsverteidiger und Innenverteidiger wechseln zu können. "Ich weiß, dass ich auf allen Positionen spielen kann. Ich fühle mich auf beiden Positionen wohl und wechsele im Verein, es stört mich nicht."

Doch der Stammplatz in der Abwehrmitte ist Pavards großer Traum. Einer, der sich bei Bayern wohl nicht erfüllen wird.

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