Paul Breitner Interview: "Finale: Barca gegen uns"
Der Finalbotschafter der Champions League Paul Breitner über Bayerns Chancen in der Königsklasse.
AZ:
Herr Breitner, Sie sind Finalbotschafter für das Endspiel der Champions League am 12. Mai 2012 in der Allianz Arena. Wäre doch angenehm, den Gästen den FC Bayern zu präsentieren.
PAUL BREITNER:
Ich tippe auf den FC Barcelona als Gast, an denen führt kein Weg vorbei. Und ich hoffe, dass wir deren Endspielgegner sind.
Ein Finale ohne Chance?
Wenn Barca in Normalform spielt, sind sie nicht zu schlagen. Doch in einem Spiel kannst du gegen sie mehr anrichten als in zwei Partien während der K.o.-Phase. Ich denke, dass Barcelona aus dem Ausscheiden im Halbfinale 2010 gegen Inter Mailand gelernt hat, da haben sie sich in zwei Spielen niederkloppen, ja zerstören lassen – das passiert nicht noch einmal.
Die spanischen Nationalspieler von Barca haben alles gewonnen, sind Titelverteidiger sowie Welt- und Europameister. Lässt der Trophäen-Hunger nicht nach?
Nein, Unsinn. Jeder, der in einer Kategorie wie Barca, ManU oder Bayern etwas gewonnen hat, will im nächsten Spiel die beste Leistung zeigen – das erwartet der Fan. Für einen Titel bekommst du im nächsten Jahr nichtsmehr.
Bayern geht nach einem titellosen Jahr in die neue Saison. Wie realistisch ist ein Triumph im eigenen Stadion?
Ich sage es mal so: Wir hätten im Finale von Wembley 2011 kein schlechteres Bild abgegeben als ManU (Barca siegte 3:1, d.Red.). Von allen großen Mannschaften Europas machen wir den größten Schritt nach vorne in nächster Zeit, wir wollen in zwei, drei Jahren mit Barcelona Schritt halten.
Was erwarten Sie von Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen?
Das erste Ziel ist es, die Gruppenphase zu überstehen. Die Qualität dazu haben beide. Im Grunde geht es darum, dass keiner sagt: was wollt ihr denn da? Schalke letztes Jahr im Halbfinale – das war die absolute Ausnahme.