Oliver Lahm

Philipp spricht Klartext wie vor ihm nur Kahn. Und könnte bald schon neuer Bayern-Kapitän sein. Schon zu Saisonbeginn wollte er ja Kahn-Nachfolger werden. Doch Klinsmann zog ihm van Bommel vor.
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Philipp Lahm (r.): Bald Klinsmanns neuer Kapitän?
dpa Philipp Lahm (r.): Bald Klinsmanns neuer Kapitän?

MÜNCHEN - Philipp spricht Klartext wie vor ihm nur Kahn. Und könnte bald schon neuer Bayern-Kapitän sein. Schon zu Saisonbeginn wollte er ja Kahn-Nachfolger werden. Doch Klinsmann zog ihm van Bommel vor.

Formel-1-Pilot Sebastian Vettel wird da sein – als der Newcomer des Sportjahres. Michael Ballack, der Nationalelf-Kapitän, steht auch auf der Gästeliste von „2008! Menschen, Bilder, Emotionen“, zu sehen am Sonntagabend bei RTL. Da darf Philipp Lahm nicht fehlen. Er ist einer der Gesichter der EM. Sein Last-Minute-Tor zum 3:2 im Halbfinale gegen die Türkei brachte die DFB-Elf ins Finale.

Ob denn nun auch bei ihm endlich der Knoten geplatzt sei, wurde Lahm gestern in einer Presserunde gefragt. „Bei mir?“, fragte er leicht amüsiert zurück und antwortete gelassen: „Ich denke, dass meine Saison und meine Karriere bislang ganz ordentlich verlaufen sind.“ Dezent untertrieben, klar. Insbesondere in dieser Saison hat Lahm vor und sofort nach seiner Verletzung im Oktober (Anbruch einer Fußwurzel) konstant gut gespielt. Weil der neue Coach Jürgen Klinsmann sich bedingungslos auf Lahm als Linksverteidiger festgelegt hatte, wurde Marcell Jansen Ende August noch schnell zum Hamburger SV transferiert. Freie Bahn für Lahm.

Für ihn, den designierten neuen Bayern-Kapitän. Schon als die Entscheidung von Klinsmann vor Beginn der Hinrunde anstand, einen Anführer auszuwählen, meldete sich der 25-Jährige. Er stünde bereit. Klinsmann entschied sich für Mark van Bommel. Und Lahm? Betonte immer wieder, dass er sich nicht wehren würde gegen mehr Verantwortung im Verein. Er positioniert sich gerade – Tendenz: ganz nach oben. In der Gehalts-Hierarchie ist er spätestens seit seiner (beinahe gescheiterten) Vertragsverlängerung in die Top fünf des Meisters aufgestiegen. Auch weil es Europas Marktführer wie der FC Barcelona waren, die Lahm, den Buben aus Gern, haben wollten. Mehr Wertschätzung geht nicht.

Nun sieht er seine Zeit gekommen. Intern wie nach außen spricht Lahm seit Saisonbeginn Klartext. Stets souverän, mit durchstrukturierten Thesen. Erstens: Bayern ist noch nicht stark genug für den ganz großen Wurf, für die Champions League. „Wir sind auf einem sehr guten Weg, international wieder eine feste Größe zu werden“, sagte Lahm, „aber ich glaube nicht, dass wir den Pokal schon dieses Jahr gewinnen werden.“

Zweitens: Der FC Bayern wird Meister. Da kann kommen, wer wolle. Hoffenheim? Ha! „Wir sind der FC Bayern“, betont Lahm wieder und wieder. Und legte gestern nach: „Wir wollen am Freitag souverän gewinnen und allen zeigen, wer ganz oben stehen muss – und das sind wir. Und wenn wir uns weiter verbessern, wird es keinen anderen Meister geben als Bayern.“

Punkt. Lahm hat gesprochen. Klartext wie schon lange keiner mehr beim FC Bayern. Seit Oliver Kahn, dem langjährigen Kapitän. Lahm eifert ihm nach. Er, Oliver Lahm. Wenn er spricht, dann laut und klar akzentuiert. Kein Wischiwaschi, er hat eine klare Meinung. Auch im Zwist zwischen Bundestrainer Joachim Löw und Kapitän Michael Ballack hatte sich Lahm klar positioniert. „Wenn sich ein Spieler für ein Interview entschuldigen muss, ist es immer schlecht.“

Gestern tagte übrigens der Aufsichtsrat inklusive Präsident Franz Beckenbauer an der Säbener Straße. Thema soll auch die Bewilligung der zweistelligen Millionen-Ablöse für Zenit-Import Anatoli Timoschtschuk gewesen sein. Kommt der Ukrainer, dürfte die Zeit von Mark van Bommel abgelaufen sein. Und Lahm bald Bayern-Kapitän werden. Patrick Strasser

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