FC Bayern: "Titan" Oliver Kahn attackiert Uli Hoeneß und enthüllt Geheimnisse

München - Was macht eigentlich Oliver Kahn seit seiner Entlassung? Eine durchaus berechtigte Frage, denn seit dem Ende seiner Amtszeit sieht man den einstigen Titan kaum mehr in der Öffentlichkeit. Nur auf seinen Sozialen Medien lässt Kahn immer wieder aufblitzen, was er gerade macht. Mal besuchte er Cristiano Ronaldo bei seinem Klub Al-Nassr und lobt das Konzept der saudischen Liga, mal schaut er sich ein Spiel seiner ersten großen Liebe, den KSC, im Wildpark Stadion an.
FC Bayern: Oliver Kahn vergleicht Uli Hoeneß mit einem Patriarchen
Und sonst so? Kahn scheint ein echter TV-Junkie geworden zu sein. Gegenüber dem "Spiegel" erzählte er von den all den Serien, die er sich seit seinem Bayern-Aus angeschaut hatte. Selbstverständlich standen stets Helden, wie kann es auch anders sein, im Mittelpunkt. Die Dokumentation über Bodybuilder Arnold Schwarzenegger und Ex-United-Star David Beckham blieben ihm im Kopf. Alles Serien, die dem arbeitslosen Titan nach seiner Entmachtung beim FC Bayern neues Feuer einhauchen sollen.
Doch nach einem seiner Serienabende kam es in Kahn wieder hoch, das tragische Schicksal, das ihm im vergangenen Mai ereilt hatte. Wurde er doch einen Tag vor dem Meister-Showdown in Köln, den der FC Bayern bekanntlich durch den Treffer von Jamal Musiala gewann, von Uli Hoeneß und Co. überraschend vor die Tür gesetzt. "Kennen Sie 'Succession'? Eine grandiose Serie über einen Patriarchen und mächtigen Medienmogul, der keinen für fähig hält, ihn zu beerben?", so Kahn.

Kahn enthüllt Geheimnisse des FC Bayern: "Ich habe meinen Job so gemacht, wie ihn ein CEO macht"
Dieser kam ihm bekannt vor. Dachte er dabei an den Ehrenpräsident des FC Bayern, mit dem er sich nach seiner Entlassung immer wieder einen Schlagabtausch geleistet hatte. "Die Berufung von Oliver Kahn war ein großer Fehler", betonte Hoeneß unter anderem und untermauerte seine Aussage mit einer Stichelei: "Oliver Kahn hat kürzlich in einem Interview gesagt: 'Ein CEO muss nicht 24 Stunden am Tag arbeiten.' Darauf habe ich geantwortet: 'Aber zwölf sollten es schon sein.'" Rumps!
Klar ist, die beiden Alpha-Tiere hatten eine unterschiedliche Meinung zu dem, was es braucht, um den Rekordmeister zu führen. "Ich habe meinen Job so gemacht, wie ihn ein CEO macht", so Kahn, der den Klub durch einen modernen Management-Stil unter anderem durch das Konzept "FC Bayern Ahead" weiterentwickeln wollte. "Natürlich war das ein hoher Anspruch, wie so oft in meinem Leben. Aber für die, die jemanden gesucht haben, der den FC Bayern ein bisserl verwaltet, für die war ich der falsche Mann."
Oliver Kahn konterte stets Hoeneß-Anfeindungen
Weil der Stachel tief sitzt, ließ er die Aussage von Hoeneß schon damals nicht unkommentiert und schrieb auf "X": "Der FC Bayern und ich hatten im Sommer vereinbart, dass wir unsere Zusammenarbeit beenden und wir auch in Zukunft respektvoll miteinander umgehen. Ungeachtet der erneuten Indiskretion und der nicht Wahrheit entsprechenden Darstellung der Ereignisse werde ich mich weiterhin fair gegenüber dem FC Bayern verhalten."
Die erste Kahn-Indiskretion hatte es bekanntlich schon vor der offiziellen Beurlaubung gegeben. Denn der FC Bayern verwehrte Kahn nach eigenen Angaben im Köln-Spiel auf der Tribüne zu sitzen. Zu groß sei die Angst der Bayern-Bosse gewesen, der Titan könne wie in alten Zeiten zum Vul-Kahn werden und seinen Nachfolger Jan-Christian Dreesen wie einst Dortmunds Heiko Herrlich angehen.

FC Bayern: Oliver Kahn gesteht Fehler in seiner Amtszeit ein
Das scheint Kahn auch knapp ein Jahr nach seiner Entlassung immer noch nicht verarbeitet zu haben. Dennoch gestand er gegenüber dem "Spiegel" auch Fehler ein, wie die Schnellschuss-Entlassung von Coach Julian Nagelsmann im März 2023.
Dabei schloss er sich dem aktuellen Bundestrainer in seiner Aussage an, der jüngst betonte, dass er sich mehr Zeit gewünscht hätte für eine Lernkurve. Während Nagelsmann beim DFB-Team nun erneut keine Zeit für eine Lernkurve hat, kann sich Kahn diese nehmen, um vielleicht irgendwann wieder ins Fußballgeschäft einzusteigen.