Olise als neueste Ergänzung: Wie Max Eberl & Co. den FC Bayern 2.0 planen

Michael Olise schließt sich im Sommer dem FC Bayern an. Mit dem Franzosen setzten Sportvorstand Max Eberl und sein Team das nächste Puzzleteil in den FC Bayern der Zukunft.
von  Victor Catalina
Vielseitig, kreativ und abschlussstark: Die Fans des FC Bayern dürfen sich mit Michael Olise kommende Saison auf einen der besten Flügelspieler Europas freuen.
Vielseitig, kreativ und abschlussstark: Die Fans des FC Bayern dürfen sich mit Michael Olise kommende Saison auf einen der besten Flügelspieler Europas freuen. © IMAGO/Sebastian Frej

München – Während die Heim-EM in vollem Gange ist, läuft an der Säbener Straße die Planung für die neue Saison. Das Team um Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund agiert dabei mit jamalmusialascher Effizienz. Während der Münchner in seinen ersten beiden EM-Spielen jeweils mit dem ersten Torschuss traf, versenkten seine Bosse ebenfalls ihre ersten beiden Versuche auf dem Transfermarkt. Vor fast zehn Tagen kam Hiroki Ito aus Stuttgart. Am Freitag vermeldete "The Athletic", dass sich Michael Olise für den FC Bayern entschieden hat. Mittlerweile steht nur noch die "olisielle" Bestätigung aus. Im Selhurst Park freut man sich retour über rund 60 Millionen Euro all-in.

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Eberl und Co. planen den "FC Bayern 2.0"

Oli-wer? Nein, nicht Glasner, der bisherige Trainer des Franzosen bei London-Klub Crystal Palace, an dem die Münchner zwischenzeitlich auch dran waren. Michael Olise, 22 Jahre jung und einer der hoffnungsvollsten jungen Flügelspieler Europas. Beheimatet ist Olise auf der rechten Seite und zog dort das Interesse sämtlicher Topklubs der Premier League auf sich. Manchester United erkundigte sich im Januar nach den Transfermodalitäten. Auch Manchester City klopfte bereits bei Crystal Palace an. Bis zuletzt schien Chelsea die realistischste Option zu sein, oder zumindest ein Verbleib auf der Insel. 

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Mitte Juni schon vermeldete "Sky" Bayerns Interesse an Olise. Dass es Eberl und seinem Team gelang, sich so schnell und geräuschlos an die Pole Position zu setzen, spricht für den neuen Kurs der Münchner. Für gewöhnlich braucht es dafür eine sehr tragfähige Stimme. Rufe aus dem Ausland gehen in der Echokammer Premier League auch gerne mal unter. Zudem bewies der Rekordmeister, mit der Verpflichtung von Kompany aus Burnley und nun Olise von Crystal Palace, dass man in München nicht nur die Autobahnen, sondern auch die Trampelpfade kennt und bereit ist, diese zu erkunden. 

Monatelange Diskussionen, wie bei der Trainersuche, will sich der Rekordmeister in Zukunft nicht mehr erlauben. Stattdessen wird alles auf den FC Bayern 2.0 ausgelegt, vor allem mit der Generation um die Jahrgänge 2003.

Tel, Pavlovic, Stanisic, Musiala: Die neue Achse des FC Bayern

Als eine seiner ersten Amtshandlungen verlängerte Max Eberl mit Mathys Tel bis 2029. Vergangene Woche folgte Aleksandar Pavlovic, der Senkrechtstarter der abgelaufenen Saison, ebenfalls bis 2029. Josip Stanisic ist nach seiner Traum-Leihe in Leverkusen als Nächster an der Reihe und möge dann, anders als Anfang Februar, nur noch für den FC Bayern treffen.

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Ganz oben auf der Eberl-Agenda steht auch das neue Arbeitspapier für Jamal Musiala, der bei der EM alles in den Schatten stellt und dessen Vertrag 2026 ausläuft. Das Projekt wird garniert von Neuzugängen wie Olise, der mit seiner Vielseitigkeit, Kreativität sowie Flanken- und Abschlussstärke frischen Wind auf den rechten Flügel bringen soll. In der abgelaufenen Saison brachte es der Franzose auf zehn Tore und sechs Assists und somit 1,13 Scorer pro 90 Minuten – Spitzenwert in der Premier League, zusammen mit Erling Haaland und Cole Palmer. 

Was bedeutet die Olise-Verpflichtung für Coman und Gnabry?

Gerade auf den Flügeln hakte es über die vergangenen Jahre bei den Münchnern. Sollte Harry Kane, wie beim Halbfinalaus in Madrid (1:2), mal der Rücken zwicken, fällt das Gros des Toreschießens auf Musiala zurück, der jedoch auch unter Spritzen und Schmerzmitteln spielte. Kingsley Coman und besonders Serge Gnabry haben, verletzungstechnisch, Horrorsaisons hinter sich. Während der Nationalspieler nach seinem abermaligen Muskelbündelriss im Oberschenkel die Europameisterschaft verpasste, konnte Coman gerade noch auf den EM-Zug aufspringen. Nach den Verpflichtungen von Olise sowie Australiens Juwel Nestory Irankunda, der bereits am Campus trainiert, wird wohl mindestens einer aus dem Duo den Verein verlassen. Leroy Sané hinterließ mit seiner Schmerzverträglichkeit nachhaltig Eindruck und ist ebenfalls in Diskussionen um einen neuen Vertrag. Zu Kompany hatte der Angreifer bereits bei Manchester City eine sehr gute Beziehung.

Nach dem DFB plant auch der Rekordmeister sein Sommermärchen. Im Mai 2025 ist die Stadt München nämlich erneut Gastgeber eines nicht ganz unerheblichen Fußballevents, dem Champions-League-Finale. 

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