Olic: Ergänzungsspieler? „Spieler des Tages“!
Ivica Olic kommt in der Halbzeit für den enttäuschenden Miroslav Klose - und spielt wie entfesselt.
MÜNCHEN Miroslav Klose war kurz angebunden. Nicht, dass er sonst eine rechte Plaudertasche wäre, aber eine gewisse Unzufriedenheit war dem Nationalstürmer nach dem 1:1 gegen Bremen durchaus anzumerken. Das lag nicht nur am mageren Ergebnis, sondern auch an seinem Anteil daran.
Der war in Halbzeit eins übersichtlich bis ausbaufähig - und nach der Halbzeitpause nicht mehr zu korrigieren. Da saß Klose nämlich draußen. Auf der Bank. Ausgewechselt. Der fünftbeste Torschütze der DFB-Geschichte. Für ihn spielte Ivica Olic. Und wie der spielte! Besser als alle anderen. Auch besser als Klose.
Olic wurde „Spieler des Tages“: Knapp 35 Prozent der AZ-Leser stimmten für ihn. Der Kroate brachte so viel Schwung ins Spiel des FC Bayern, dass der nicht anders konnte, als noch den Ausgleich zu erzielen. Dass dieser Mario Gomez gelang und nicht Olic, lag an Tim Wiese. Bremens Keeper entschärfte mit sensationellen Reflexen zwei Olic-Chancen. Nummer eins hatte er sich selbst erarbeitet, war einem aussichtslosen Ball hinterher gejagt. Nummer zwei hatte Franck Ribéry vorbereitet, doch wieder bekam Wiese irgendwie noch die Fäuste an den Ball.
Der schon als Ergänzungsstürmer zum gesetzten Duo Gomez/Klose abgestempelte Kroate entwickelt sich zu einem Faktor im Bayern-Sturm. Gefühlte 17 Mal lief Klose gegen Bremen ins Abseits - Olic dagegen verkörperte Dynamik und Siegeswillen. Kein Wunder: Sein Steckbrief klingt geradezu asketisch. Lebensmotto: „Du musst hart arbeiten, um ans Ziel zu kommen.“ Hobbies: Tennis, Schlafen. Lieblingsgetränk: Wasser. Mannschaftskollege Philipp Lahm lobt: „Olic arbeitet sehr viel, bewegt sich immer.“
In einem Monat wird Olic 30. Die Champions League will er noch gewinnen, den Uefa-Cup hat er schon gestemmt, mit ZSKA Moskau. Einen Bankdrücker der Marke Podolski wird er sicher nicht abgeben. Und auf mehr Olic- als Luca-Toni-Treffer zu wetten, ist sicher kein Fehler.tbc