Ohne Ribéry: Großer Europa-Test für gewarnte Bayern

Ribéry fällt aus, Schweinsteiger ist noch nicht topfit – na und? Der Luxuskader der Bayern ist auch für solche Fälle ausgelegt. Bei der Rückkehr nach London muss der Titelverteidiger seine Dominanz auf der europäischen Fußball-Bühne neu beweisen.
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Die Bayern bei ihrem Abschlusstraining in München bevor sie am morgigen Mittwoch im Champions League Achtelfinale in London auf den FC Arsenal treffen.
dpa Die Bayern bei ihrem Abschlusstraining in München bevor sie am morgigen Mittwoch im Champions League Achtelfinale in London auf den FC Arsenal treffen.

Ribéry fällt aus, Schweinsteiger ist noch nicht topfit – na und? Der Luxuskader des FC Bayern ist auch für solche Fälle ausgelegt. Bei der Rückkehr nach London muss der Titelverteidiger seine Dominanz auf der europäischen Fußball-Bühne neu beweisen.

London  – Jetzt sind auch die unbesiegbar wirkenden Bayern mal wieder richtig gefordert. Beim großen Europa-Test in London, am Ort der schönsten Champions-League-Erinnerungen, rechnet der Titelverteidiger und Club-Weltmeister am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky)mit deutlich mehr Widerstand als bei den sechs Siegen zu Jahresbeginn in der Fußball-Bundesliga und im DFB-Pokal.

„Wir sind gewarnt, weil wir auf eine gute Mannschaft treffen“, sagte Kapitän Philipp Lahm vor der erneuten Achtelfinal-Kraftprobe mit dem FC Arsenal und den Nationalelf-Kollegen Mesut Özil, Per Mertesacker und Lukas Podolski. Trainer Pep Guardiola kennt die Tücken der nun beginnenden K.o.-Phase: „Wenn du nicht top drauf bist, hast du keine Chance, eine Runde weiterzukommen.“

Fußballer sind abergläubisch, und darum kam für die Bayern bei der Rückkehr in die englische Hauptstadt nur eine Unterkunft infrage, das Luxushotel The Landmark. Hier feierten Finalheld Arjen Robben und Co. im vergangenen Mai ihren Champions-League-Triumph gegen Borussia Dortmund.

Und auch beim 3:1-Sieg gegen Arsenal im Achtelfinale hatten die Münchner Profis zuvor schon dort logiert. „Wir haben in London einmal woanders gewohnt, 2005 bei der 2:4-Niederlage im Viertelfinale gegen Chelsea. Seitdem heißt es bei uns: Nur noch Landmark“, begründete Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge den Aberglauben.

Der allein und die guten London-Erinnerungen werden nicht genügen, um sich im ausverkauften Emirates Stadium eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 11. März zu erarbeiten. „Wir müssen gleich hellwach sein, wir wollen keinem Ergebnis nachrennen müssen“, sagte Abwehrrecke Jérome Boateng. „Wir werden nicht auf 0:0 spielen, wir wollen gewinnen“, erklärte Lahm. Seit dem 3:1-Erfolg bei den „Gunners“ vor zwölf Monaten hat der Triple-Sieger jedes Auswärtsspiel in der Königsklasse gewonnen.

2013 leisteten sich die Bayern ein 0:2 beim Rückspiel in München, das nun als Warnung dient. „An dem Spiel lässt sich ablesen, wie die Champions League funktioniert: Du darfst dir niemals sicher sein“, sagte Rummenigge, der wieder jene „Besessenheit“ fordert, die den FC Bayern 2013 zur Nummer 1 in Europa und der Welt machte. „Wir werden alles raushauen“, versprach Thomas Müller.

Guardiola achtet in der Vorbereitung auf jedes Detail. Aus Furcht vor dem Londoner Berufsverkehr ließ er das Abschlusstraining am Dienstag noch in München absolvieren – über 90 Minuten dauerte die Einheit. „Das ist eine konsequente und gute Lösung“, sagte Kapitän Lahm, „das Arsenal-Stadion kennen wir alle“. Große Geheimnisse beim Gegner gebe es auch nicht, meinte Robben: „Wir wissen, wie sie spielen.“ Der neue Faktor im Spiel des Teams von Trainer Arsène Wenger ist 50-Millionen-Euro-Mann Özil. „Mesut ist der Schlüsselspieler“, glaubt Boateng.

Die neue, außergalaktisch erscheinende Bayern-Welt lässt sich auch daran bemessen, wie die Münchner mit dem Fehlen von Franck Ribéry (Aufbautraining nach Gesäß-OP) umgehen. „Franck verfügt über Qualitäten, die jede gegnerische Abwehr vor Probleme stellen“, sagte Rummenigge. Aber während früher lautes Wehklagen eingesetzt hätte, reagieren alle gelassen. „Dafür haben wir unseren breiten, erstklassig besetzten Kader. Auf solche Situationen ist er auch ausgerichtet“, erläuterte Rummenigge. „Dadurch, dass Mario Götze noch da ist, haben wir mehr Optionen“, kommentierte auch Boateng unaufgeregt.

Bei der Aufstellung wird es immer noch prominente Härtefälle geben. Für Bastian Schweinsteiger kommt ein Startelfeinsatz wohl noch zu früh. Die Kernfrage lautet daher: Spielt Guardiola mit einem echten Mittelstürmer (Mario Mandzukic)? Oder bringt er Götze oder Müller als „falsche Neun“? Arsenal habe viele gute Mittelfeldspieler, gab der Spanier zu bedenken, „sie kombinieren gut“. Die Favoritenrolle aber ist klar, wie auch der Ex-Münchner Podolski einräumt: „Wenn man die Bayern schlagen will, muss man einen Toptag haben.“

 

 

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