Nur Beckenbauer poltert
Der Präsident beklagt Probleme. Was heißt das für die Versammlung?
MÜNCHEN Da hatten die Bayern am Ende einer seltsamen Champions-League-Nacht also doch noch ihre Wunschergebnisse. Uli Hoeneß lächelte gnädig, Karl-Heinz Rummenigge schmunzelte leise. Nur Franz Beckenbauer polterte. Er konnte nicht anders.
Denn wenn der Franz – auf Einladung diverser TV-Sender im Stadion – die Bayern spielen sieht, urteilt er nicht als besonnener Aufsichtsratsvorsitzender, sondern als Fußball-Ästhet und Fan, in dessen Adern es pulsiert: Die Spieler seien „mutlos, da ist keiner annähernd in Normalform“, und die Zuschauer müssten sich vom van-Gaal-Fußball „veräppelt“ vorkommen, giftete Beckenbauer (AZ berichtete). Sein Fazit: „Bayern steht vor Problemen, die schon lange nicht mehr da waren.“
Es waren – neben den Pfiffen der Zuschauer – die einzigen Misstöne an diesem Abend. Das ließe für die Mitgliederversammlung, auf der Beckenbauer wieder zum Mikrofon greift, Böses erwarten. Muss aber nicht. Denn dann spielt sein Lieblingsklub ja nicht Fußball. Da ist Franz, der Fan, gleich viel gelassener. ill