Nun doch Einigung mit Tottenham: FC Bayern geht für Super-Star Harry Kane über die eigene Grenze

München - Schlaf wird überbewertet in der Transferperiode – bei Reportern, Spielerberatern und natürlich in erster Linie bei den Verantwortlichen der Topklubs. Tottenham Hotspur und der FC Bayern machen da keine Ausnahme.
Wie der TV-Sender Sky UK berichtete, starteten die Münchner Vereinsbosse und die Verantwortlichen von Tottenham am Dienstagabend eine neue Verhandlungsrunde im Poker um Harry Kane (30). Demnach wurde bis in die frühen Morgenstunden an dem Transfer des englischen Nationalmannschaftskapitäns gefeilt. Bayerns Nachtschicht für Kane – wohl mit Erfolg!
Denn laut einem Bericht von "The Athletic" haben die Münchner mit den Spurs eine Einigung über einen Transfer erzielt. Nun liege es am Spieler selbst, ob er den Wechsel vollziehen oder lieber in London bleiben wolle.
Bei Tottenham bleiben oder zum FC Bayern wechseln: Jetzt liegt die Entscheidung bei Harry Kane
Der Angreifer wollte möglichst vor dem Premier-League-Start am kommenden Wochenende Klarheit über seine Zukunft haben, diese hat er nun allem Anschein nach. Die Zeitung "Evening Standard" schrieb zuletzt allerdings, Kane neige dazu, in diesem Sommer doch nicht nach München zu wechseln.
Der Torjäger sei beeindruckt von der Philosophie des neuen Coaches Ange Postecoglou und habe Spaß am Training des Australiers. Die "Times" meldete dagegen, die Spurs-Spitze würde sich immer mehr mit einem Abschied von Kane abfinden. Dies scheint nun geschehen zu sein. Es bleibt spannend, jetzt kommt alles auf Kane an!
Harry-Kane-Transfer: FC Bayern überwindet sich und zahlt außergewöhnlichen Betrag
Mit einem vierten Angebot haben die Münchner Bosse um Vorstandschef Jan-Christian Dreesen Tottenham-Präsident Daniel Levy wohl zum Einlenken bewegt. Die Offerte soll im Bereich von 110 Millionen Euro inklusive möglicher Bonuszahlungen liegen.
Was auf jeden Fall feststeht: Der FC Bayern geht mit dem Kane-Deal über die eigene Grenze, noch nie in der Vereinsgeschichte haben die Münchner so viel Geld für einen Neuzugang gezahlt!

Boris Becker über Harry Kane: "Einer der besten Stürmer der Welt"
Tennislegende Boris Becker, der große Bayern-Fan, würde sich jedenfalls freuen. "Er ist seit vielen Jahren einer der besten Stürmer der Welt. Er würde die Bayern auf jeden Fall verstärken", sagte Becker über Kane, der mit 30 in einem Alter sei, "wo er an seinen Leistungszenit rankommen kann. Er ist noch nicht zu alt."

Allerdings warnte Becker Bayern auch vor Spurs-Boss Levy. "Sich mit Daniel Levy anzulegen, das haben schon andere Vereinschefs aus der Premier League versucht", sagte Becker und bezeichnete Levy als "harten Knochen, der natürlich das meiste Geld rausholen will".
Hamann: "Weiß nicht, ob die Bayern die Situation unterschätzt haben"
Deutlichere Worte – inklusive Bayern-Kritik – gab es am Dienstag von Ex-Bayern-Profi Didi Hamann: "Von einem Klubbesitzer – Ultimatum hin oder her – kannst du dich nicht vorführen lassen", sagte der Sky-Experte: "Ich weiß nicht, ob sie die Situation unterschätzt haben. Was Uli Hoeneß gesagt hat, hat bestimmt nicht geholfen. Ich dachte mir: Ihr kennt den Levy schlecht! Der weiß, was er will, und wenn er es nicht bekommt, gibt es das nicht."

Bayern-Patron Hoeneß hatte sich Mitte Juli im Bayern-Trainingslager am Tegernsee sehr optimistisch zur Causa Kane geäußert. "Bis jetzt ist es so, dass Harry in allen Gesprächen ganz klar signalisiert, dass seine Entscheidung steht", hatte Hoeneß unter anderem gesagt: "Und wenn die bleibt, kriegen wir ihn. Weil dann wird Tottenham einknicken müssen." Das Vorpreschen des Ehrenpräsidenten soll vor allem bei Tottenham-Boss Levy, aber auch Bayern-intern, nicht gut angekommen sein.
England-Legende Lineker rät Kane zu Bayern-Wechsel
Übrigens: Auch England-Legende Gary Lineker würde den Wechsel begrüßen. Kane brauche "endlich ein paar Trophäen im Schrank. Wenn es im Fußball einen garantierten Titel gibt, dann den mit Bayern in der Bundesliga", sagte Lineker der "Sport Bild".