Nürnberg gegen Bayern: das Aggro-Derby!

Wie der 1. FC Nürnberg sich auf den FC Bayern einschwört – und was Trainer Gertjan Verbeek auf dem Klo recherchiert.
von  fbo
Thiago (r.) beim 2:0-Hinspielsieg des FC Bayern München gegen den 1. FC Nürnberg.
Thiago (r.) beim 2:0-Hinspielsieg des FC Bayern München gegen den 1. FC Nürnberg. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Wie definiert man ein Derby? Die einen sagen: Zwischen zwei Kontrahenten dürfen keine Kühe grasen, sie kennen nur Stadtderbys an. Andere verorten Derbys innerhalb föderaler Landesgrenzen, dann wäre Bayern gegen Nürnberg auch eins. Wieder andere nennen selbst Bayern-BVB wegen der Bedeutung ein Derby, Bayern-HSV gar das Nord-Süd-Derby.

"Ihr habt hier viele Derbys, was?", sagte Trainer Pep Guardiola am Freitag, weiß aber um die Bedeutung des Duells zwischen Nürnberg und dem FC Bayern (Sa., 15.30 Uhr/Sky). Das hat ihm Co-Trainer Hermann Gerland verraten: "Er sagte mir: immer schwierig, immer schwierig!"

Nürnberg ist nunmal ein heißes Pflaster. Der letzte Sieg im Frankenland mit mehr als einem Tor Differenz liegt über 25 Jahre zurück. Viermal 1:1 hieß es in den letzten sechs Duellen. Beim letzten Gastspiel bekamen sich Bastian Schweinsteiger und Timo Gebhart in die Haare, im Hinspiel Thiago derart hart auf die Socken, dass er sich einen Syndesmosebandriss zuzog.

"Nürnberg spielt sehr aggressiv", sagt Guardiola, "sie lassen wenig Zeit zum Denken. Wir müssen schnell mit dem Ball laufen. Viel, viel laufen." Denn der Club wird die Bayern jagen. Nach einer sieglosen Hinrunde hatte man ihn schon als "Tasmania Nürnberg" beschimpft – in Anlehnung an Tasmania Berlin, den schlechtesten Bundesligsten aller Zeiten.

Doch mit dem besten Rückrundenstart der Vereinsgeschichte (zwei Siege, 7:1 Tore) ist der Hunger zurück. Die Devise: "Hart in die Zweikämpfe gehen und versuchen, den Bayern weh zu tun", sagt Daniel Ginczek: "Wenn wir noch einen Gang hochschalten und an uns glauben, können wir die Ersten sein, die Bayern schlagen."

Die Bayern: eben auch nur Menschen. Trainer Gertjan Verbeek wählt dazu einen treffenden Klo-Vergleich: "Auch die Bayern-Spieler gehen zur Toilette – und da kommt dasselbe raus wie bei uns."

Dass die Bayern derweil wieder mit dem Bus anreisen: ungewöhnlich, soll aber nochmal einschwören auf das Aggro-Duell. "Ich will jedenfalls nicht auf der Heimreise wieder im Bus sitzen und mir denken: Mist, wieder nicht gewonnen", sagte Thomas Müller bei "Sky". Ist eben ein Derby. Oder?

 

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