Noten zu FC Salzburg gegen FC Bayern: Ulreich stark – aber die Bayern-Abwehr wackelt schon wieder

Salzburg - Am Ende wurde es doch noch versöhnlich: Der FC Bayern rettet im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League dank Kingsley Coman ein 1:1 bei RB Salzburg und darf auf die nächste Runde hoffen. Wer dabei gefiel – und wer nicht: Die Einzelkritik der AZ.
Die Noten für den FC Bayern:
SVEN ULREICH NOTE 2: Erster Champions-League-Auftritt für den Neuer-Vertreter seit 2018 – damals patzte Ulreich folgenschwer im Halbfinale gegen Real Madrid. Diesmal ohne Schuld bei der Salzburger Führung durch Adamu (21.), danach mit starker Parade gegen Aaronsons Schuss (24.). Und sensationell gegen Adeyemi aus kurzer Distanz (81.).
BENJAMIN PAVARD NOTE 3: Der Franzose agierte zuletzt schwach, genauso wie seine Defensivkollegen um Dayot Upamecano, der auf der Bank saß. Pavard startete aufmerksam, blockte einen gefährlichen Schuss (3.). Dann aber ließ er nach, kam oft zu spät gegen die frechen Salzburger Stürmer. Ausnahme: Mit einer großartigen Grätsche verhinderte er Adamus 2:0 (81.). Leitete Comans Ausgleich per Flanke ein.
NIKLAS SÜLE NOTE 4: Mit einem Königsklassen-Triumph will sich Süle Richtung Dortmund verabschieden. Das wird knifflig. Sein technischer Fehler führte zur ersten Salzburg-Chance (3.), dann mit einem Ballgewinn gegen Adeyemi (10.). Grätschte vor dem 0:1 ins Leere. Insgesamt nicht souverän.
Hernández spielt "Hau den Lucas" - auch Tolisso schwach
LUCAS HERNÁNDEZ NOTE 5: Der Franzose muss weiter das Fehlen von Davies kompensieren – eine ganz schwierige Aufgabe. Erneut ein sehr wackliger Auftritt von Hernández, er wirkte gedanklich zu langsam, bekam Adeyemi nicht in den Griff. Schwach im Passspiel. Die Salzburger spielten die meiste Zeit "Hau den Lucas".
JOSHUA KIMMICH NOTE 4: Nach der Bochum-Klatsche hatte Bayerns Mittelfeldchef die Mentalitätsfrage gestellt, in Salzburg wurde es kaum besser. Kimmich bekam das Zentrum nicht unter Kontrolle, auch wenn er alles versuchte mit Pässen, Kommandos und Zweikämpfen.
CORENTIN TOLISSO NOTE 5: Trainer Julian Nagelsmann stellte auf ein System mit zwei Sechsern um, somit durfte der Franzose an Kimmichs Seite starten. Das zahlte sich an diesem Abend nicht aus, Tolisso war kaum zu sehen, er konnte die Lücken im Mittelfeld nicht schließen.
SERGE GNABRY NOTE 4: Der Rechtsaußen hatte die erste dicke Bayern-Chance: Nach Gnabrys Solo wehrte Salzburg-Keeper Köhn den Schuss ins rechte Eck noch ab (10.). Wurde später doppelt geblockt im Strafraum (40.). Ließ sich ganz leicht den Ball vom 36-jährigen Ulmer abnehmen (69.). Wurde ausgewechselt.
THOMAS MÜLLER NOTE 3: Sein Ballverlust am gegnerischen Strafraum leitete das 0:1 ein. Anschließend bemüht, leitete viele Angriffe ein. Es fehlte die letzte Präzision – und das Glück: Wehrte Gnabrys Schuss im Salzburger Strafraum ab (62.). Dann aber mit der Kopfballvorlage zu Comans 1:1.
Coman bester Bayer - Lewandowski vollkommen blass
LEROY SANÉ NOTE 4: Mit einigen Fehlpässen in der Anfangsphase. Sané suchte sehr komplizierte Lösungen, agierte manchmal zu eigensinnig. Schoss freistehend rechts neben das Tor (30.). Ganz unglücklicher Abend für Sané.
KINGSLEY COMAN NOTE 2: Auf der linken Außenbahn agil, probierte es immer wieder mit Flanken. Seine Direktabnahme wurde von Köhn pariert (19.), ebenso sein Kopfball (40.). Zirkelte kurz nach der Halbzeitpause drüber (47.). Köhn hielt erneut stark (73.). Offensiv der auffälligste und beste Bayer. Folgerichtig mit dem 1:1 in der 90. Minute.
ROBERT LEWANDOWSKI NOTE 5: In der ersten Halbzeit sah man fast nichts vom Torjäger, der in der Gruppenphase schon neun Mal getroffen hatte. Blieb auch danach blass, glücklos.

ERIC MAXIM CHOUPO-MOTING und MARCEL SABITZER kamen zu spät für eine Bewertung.