Noten zu FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach: Lewandowski netzt wie er will - Nianzou wird zum Pechvogel

Was für eine Meister-Sause! Angeführt von einem überragenden Robert Lewandowski feiert der FC Bayern ein 6:0-Schützenfest gegen Borussia Mönchengladbach - die Noten für die Bayern.
von  Patrick Strasser
Die Bayern feierten am Samstag einen furiosen Kantersieg gegen Borussia Mönchengladbach.
Die Bayern feierten am Samstag einen furiosen Kantersieg gegen Borussia Mönchengladbach. © firo/Augenklick

München - Was für eine Machtdemonstration des neuen und alten Deutschen Meisters. Bereits vor dem Anpfiff gegen Borussia Mönchengladbach stand fest, dass der FC Bayern nicht mehr einzuholen ist, dafür hatte Borussia Dortmund mit dem 3:2-Sieg über RB Leipzig gesorgt. Den neunten Titel in Serie feierten die Münchner mit einem 6:0 gegen Gladbach.

Beim Schützenfest traf Robert Lewandowski drei Mal, nun fehlt ihm nur noch ein Tor, um den legendären Rekord von Gerd Müller (40 Treffer in der Saison 1971/72) einzustellen. Für Thomas Müller und David Alaba ist es Meisterschale Nummer zehn - neuer Bundesliga-Rekord, beide überholen damit Franck Ribéry (neun Schalen).

Die Noten für den FC Bayern:

MANUEL NEUER, NOTE 3: Der Welttorhüter erst in Durchgang zwei etwas mehr gefordert von den schwachen Gästen. Mit seiner neunten Meisterschaft wird der 35-Jährige zum alleinigen Rekordmeister unter den Torhütern und zieht an Bayern-Legende Oliver Kahn (acht Schalen) vorbei. Neuer hat Vertrag bis 2023, da kann er noch Titel draufpacken.

BENJAMIN PAVARD, NOTE 3: Wollte beim fröhlichen Scheibenschießen gegen die Gladbacher auch mitmachen, der Schuss des Rechtsverteidigers kurz vor der Pause ging allerdings weit drüber. Nur ein wenig gefordert von Thuram und Co., die kaum Gefahr ausstrahlten. Daher Pavards Lust an der Offensive.

JÉRÔME BOATENG, NOTE 2: Der Innenverteidiger in seinem vorletzten Heimspiel vor dem Abschied vom FC Bayern. Ganz souveräner und engagierter Auftritt mit starken Spieleröffnungen, einmal mit weitem Linksschlag auf den startenden Coman. Feierte seine neunte Meisterschaft, durfte nach 71 Minuten vorzeitig runter.

LUCAS HERNÁNDEZ, NOTE 2: Pausierte zuletzt beim 1:2 in Mainz, gegen Gladbach wieder in der Innenverteidigung. Was die Mannschaft sichtlich stabilisierte. Hatte immer wieder seinen Fuß oder Körper bei Gladbacher Angriffen im rechten Moment dazwischen.

Alaba und Kimmich haben das Zentrum im Griff

ALPHONSO DAVIES, NOTE 2: Der Linksverteidiger eroberte den Ball am eigenen Strafraum gegen Lainer, startete ein Sprint-Solo und bereitete so in der Entstehung das 4:0 vor. Auch sonst sprintete der Kanadier als ginge es tatsächlich noch um den Titel.

JOSHUA KIMMICH, NOTE 2: Der Dauer-Spieler glänzte als Aufbauspieler und Ballverteiler mit Ruhe und Übersicht. Ließ den Gladbachern im Mittelfeld keine Luft zum Atmen. Darf sich auch schon auf seine sechste Schale freuen. Motzte nach der Roten Karte für Nianzou lautstark.

DAVID ALABA, NOTE 2: Schale Nummer zehn für den Österreicher (neuer Bundesliga-Rekord wie Thomas Müller!), beide überholen damit Franck Ribéry (neun Titel). Weil Goretzka zunächst auf der Bank saß, übernahm Alaba wieder die Mittelfeld-Position neben Kimmich. Lieferte zur Feier des Tages die perfekte Flanke zu Lewandowskis 1:0. Durfte sich ab der 60. Minute schonen.

THOMAS MÜLLER, NOTE 1: Mister Schale, der zweite. Bekommt in zwei Wochen nach dem Augsburg-Spiel zum zehnten Mal die Meistertrophäe. Standesgemäß legte er die Sahne auf die Schale mit seinem Treffer zum 2:0. Ein von Zakaria unhaltbar abgefälschter Linksschuss – sein elftes Ligator der Saison. Bonus-Aktion: Die Vorlage zu Lewandowskis 3:0.

Coman und Musiala wirbeln - Lewandowski kommt Müller immer näher

JAMAL MUSIALA, NOTE 2: Weder Gnabry noch Sané begannen auf dem linken Flügel, sondern der Neu-Nationalspieler des DFB. Sofort im Spiel, mit vielen Ballaktionen, lieferte den Assist zu Müllers 2:0. Der 18-Jährige durfte bereits seine zweite Meisterschaft feiern (allerdings kam er 2019/20 nur zwei Minütchen zum Einsatz). In der 60. Minute ausgewechselt.

KINGSLEY COMAN, NOTE 1: Der Meist-Linksaußen diesmal auf dem rechten Flügel. Super Szene allerdings über links als er im Strafraum drei Gladbacher versetzte und aus spitzem Winkel den linken Außenposten traf (14.). Dann aber mit rechts ins Tor (44.), das 4:0. Der Franzose, zur 60. Minute ausgewechselt, feierte mit seinen erst 24 Jahren seine zehnte (!) Meisterschaft hintereinander, die sechste mit Bayern seit 2016, davor je zwei mit PSG und Juve.

ROBERT LEWANDOWSKI, NOTE 1: Der Weltfußballer machte sofort ernst bei seiner Rekordjagd, traf per sattem Rechtsschuss in der zweiten Minute zur Führung (so schnell wie noch nie) und schnalzte per überragendem Seitfallzieher das 3:0 ins Netz (34.), verwandelte den Elfmeter (66.) - seine Ligatore 37 und 38 und 39 – noch zwei Spiele für ein bzw. zwei Treffer zum Legendenstatus (Gerd Müllers 40 Tore-Rekord aus 1971/72). Steht nun bei 46 (!) Saisontoren in 38 Pflichtspielen.

LEON GORETZKA, OHNE NOTE: Kam in der 60. Minute für Alaba und rückte auf die Position als Achter im Mittelfeld, kurbelte sofort das Spiel nach vorne weiter an. Jedoch nur knapp zehn Minuten. Bis zur 71. Minute, dann musste er völlig bedient und frustriert den Platz wieder verlassen. Eine erneute Muskelverletzung? Ist die EM-Vorbereitung in Gefahr?

Sané sofort "on fire" - Nianzou wird zum großen Pechvogel

LEROY SANÉ, NOTE 2: Der Ex-Schalker, mit Manchester City zwei Mal englischer Meister, feiert seine erste Bundesliga-Meisterschaft. Gegen Gladbach nur als Joker ab der 60. Minute. Allerdings sofort "on fire", mit starken Dribblings und gefährlichen Hereingaben. Krönte seine gute Leistung mit dem Treffer zum 6:0, als er locker einschob.

SERGE GNABRY, NOTE 3: Der Außenstürmer, im April zwei Wochen raus wegen seiner Corona-Infektion und der obligatorischen Quarantäne, kam in der 60. Minute als Joker für Coman, rückte auf den rechten Flügel. Strahlte kaum Torgefahr aus, bereitete jedoch das 6:0 von Sané super vor.

TANGUY NIANZOU, NOTE 5: Nur fünf Minuten bis zur Roten Karte wegen Notbremse gegen Embolo. Bitter für den 18-jährigen Franzosen, letzten Sommer ablösefrei von PSG gekommen, der zuletzt immer mehr Einsatzzeiten als Innenverteidiger bekam. Ersetzte in der 70. Minute Pechvogel Goretzka, wurde dann selbst zum Pechvogel (bei seiner ersten Meisterschaft).

JAVI MARTÍNEZ, OHNE NOTE: Der spanische Routinier, der am Saisonende den Verein wegen seines auslaufenden Vertrages verlässt, ersetzte in der 71. Minute Boateng in der Innenverteidigung und half dabei, zu null zu spielen. Verlässt nach neun Jahren und neun Meisterschaften am Ende der Spielzeit die Bayern, Zukunft offen.

Lade TED
 
Ted wird geladen, bitte warten...
 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.