Noten zu Eintracht Frankfurt gegen FC Bayern: Blitzstarter Sané erledigt den "Angstgegner"
Frankfurt - Der FC Bayern bezwingt in einem intensiven Kampfspiel seinen "Angstgegner" Eintracht Frankfurt, gegen den es zuletzt in der Bundesliga zwei Niederlagen hintereinander gegeben hatte, mit 1:0. Das Tor des Tages vor 25.000 Zuschauern in der Main-Metropole erzielte auf Pass von Joshua Kimmich Leroy Sané (71.) – und das als Joker nur vier Minuten nach seiner Einwechslung.
Vor Dortmunds Auswärtsspiel am Sonntag beim FC Augsburg haben die Münchner nun wieder mit neun Punkten Vorsprung. Am kommenden Samstag geht’s für die Bayern weiter mit einem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (15.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker).
Die Noten für den FC Bayern:
SVEN ULREICH, NOTE 3: Der Stellvertreter von Stammtorhüter Manuel Neuer (Knie-OP) schaffte diese Saison noch kein "zu null" - in Frankfurt war es soweit. Wirkte viel sicherer als zuletzt und besser im Spielaufbau. Der Rhythmus ist da, der Torhüter packte – wenn nötig – entschlossen zu.
BENJAMIN PAVARD, NOTE 3: Agierte rechts hinten in der Viererkette, hatte im Eintracht-Strafraum eine gute Schusschance – verzog weit drüber (3.). Mit tiefen Läufen nach vorne, als verkappter Rechtsaußen sehr präsent. Guter Kopfball-Hereingabe vors Tor, die für Gefahr sorgte.
DAYOT UPAMECANO, NOTE 3: Pendelte zuletzt zwischen Spielfeld und Ersatzbank. Der französische Innenverteidiger bildete mit Süle die Viererketten-Innenverteidigung, in einigen Aktionen etwas unsicher, etwa zu zaghaft bei der Chance von Kostic – vorbei (7.). Insgesamt solide und verbessert. "Schuftete" viel weg.
NIKLAS SÜLE, NOTE 2: Der gebürtige Frankfurter war Chef der Viererkette. Der künftige BVB-Profi (ab Sommer) wirkte stets auf der Höhe, vor allem in den Zweikämpfen mit Frankfurts Zielspieler Lindström. Sehr gutes Tempo und klasse Übersicht. Er wird den Bayern fehlen.
Hernández übermotiviert - Kimmich hat das Zentrum im Griff
LUCAS HERNÁNDEZ, NOTE 4: Als linker Part der Viererkette mit guten Läufen nach hinten als Rettungsaktionen. Löste jedoch völlig übermotiviert und aggressiv eine Rudelbildung aus, sah dafür Gelb. Seine fünfte Verwarnung, ist damit gegen Leverkusen gesperrt.
JOSHUA KIMMICH, NOTE 2: Als Mittelfeld-Chef und Sechser im Zentrum mit weiten Wegen und hohem Einsatz. Stopfte Löcher, machte Lücken zu – der Organisator und Standard-Schütze des Bayern-Spiels. Versuchte immer wieder, per Fernschuss zu reüssieren. Beste Szene: ganz starker Steckpass auf Sané vorm 1:0.
MARCEL SABITZER, NOTE 4: Dem Österreicher fehlt immer noch der persönliche Bayern-Moment seit seinem Wechsel von RB Leipzig im August: dieser eine Brustlöser, etwa seine erste Torbeteiligung. Agierte als halblinker Achter, mit viel Kleinklein und defensiver "Drecksarbeit", aber ohne Esprit nach vorne oder Zug zum Tor. Nach 67 Minuten ausgewechselt.
JAMAL MUSIALA, NOTE 3: An seinem 19. Geburtstag sollte er den Müller geben, zumindest rein fußballerisch Bayerns Tausendsassa ersetzen. Hätte den Ball nach scharfer Flanke in Mittelstürmer-Position drücken müssen (10.) - drüber. Ansonsten oft geblockt bei seinen Abschlüssen. Fleißig, kombinationssicher.
Lewy verzweifelt an Trapp - Coman sorgt für Gefahr
SERGE GNABRY, NOTE 4: Mit gutem Input nach seiner Einwechslung gegen Fürth. Bei der Eintracht als Rechtsaußen nicht so auffällig wie Coman, hatte deutlich weniger torgefährliche Aktionen. Fleißig, gierig, aber glücklos. Zog immer mehr in die Mitte, mit teils guten Anspielen auf Lewandowski, aber oft ungenau.
KINGSLEY COMAN, NOTE 2: Der Flügelstürmer fehlte gegen Fürth (4:1) verletzt, nun wieder als Linksaußen aufgeboten. Starker Abschluss mit rechts, Trapp war zur Stelle (24.). Traf den Eintracht-Keeper bei einem Nachschuss ungewollt an der Nase.
ROBERT LEWANDOWSKI, NOTE 3: Weil Neuer (Reha nach Knie-OP) und Müller (Corona) fehlten, war der Fifa-Weltfußballer diesmal Kapitän – und das mit einer Kapitänsbinde in den ukrainischen Farben. Ackerte und arbeitete, fand bei seinen Torabschlüssen seinen Meister immer wieder in Trapp. Blieb ohne Tor (bisher 28 Saisontreffer), der 17. Auswärtstreffer (wäre Einstellung des Rekordes) glückte also nicht.
Leroy Sané sticht sofort als Joker
LEROY SANÉ, NOTE 1: Zuletzt formschwach und längst nicht so stil- und spielprägend wie in der Hinrunde. Daher in Frankfurt nur Joker, kam in der 67. Minute für Sabitzer. Kaum im Spiel, sofort ein guter Pass und dann traumwandlerisch sicher nach Kimmichs Pass mit rechts zum 1:0.
MARC ROCA, OHNE NOTE: Durfte gegen Fürth mal wieder ein paar Minuten ran, in Frankfurt ab der 82. Minute. Ersetzte im Mittelfeld den erschöpften Musiala. Sicherte mit hoher Intensität und Leidenschaft das Ergebnis.
ERIC-MAXIM CHOUPO-MOTING, OHNE NOTE: Löste in der 89. Minute Coman ab, agierte als hängende Spitze. Der kamerunische Nationalspieler, beim Afrika-Cup Dritte, sollte das Spiel beruhigen und über die Zeit bringen. Geschafft.

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