Niklas Süle vom FC Bayern stellt Eigentor-Rekord in Bundesliga ein
Köln - Rekorde wie diese möchte man nicht in seiner Vita stehen haben – schon gar nicht, wenn man beim FC Bayern spielt.
Doch Innenverteidiger Niklas Süle hat beim 3:1- Auswärtssieg in Köln sein drittes Eigentor der Saison erzielt – und damit einen Bundesliga-Rekord eingestellt. Gemeinsam mit Manfred Kaltz, der in der Saison 1977/1978 ebenfalls dreimal ins eigene Tor traf, hält der 22-Jährige nun die Negativ-Bestmarke.
Süle mit bemerkenswerter Tor-Statistik
Süle traf in Augsburg, gegen Bremen und nun in Köln jeweils ins eigene Tor. Der Treffer im Rhein-Energie-Stadion war dabei besonders kurios. Nach einer Kölner Flanke bekommt der Innenverteidiger den Ball an den Fuß, von dort springt er in hohem Bogen, unhaltbar für Sven Ulreich, ins linke, obere Eck des Bayern-Gehäuses.
In der Rückrunde kassierten die Bayern insgesamt 13 Gegentore, drei davon durch ihren Innenverteidiger – mehr als durch jeden Gegner. Damit gehen 23 Prozent der Bayern-Gegentore in der Bundesliga-Rückrunde auf das Konto des Nationalspielers – eine bemerkenswerte Statistik.
Doch durch die Treffer von Robert Lewandowski, James Rodríguez und Corentin Tolisso wandelten die Münchner Süles Eigentor noch in einen Sieg um, sodass der 22-Jährige nur ein Negativ-Erlebnis mit nach Hause nahm.
"Der steckt das weg und macht sich da keinen Kopf darüber", sagte Verteidiger-Kollege Mats Hummels nach der Partie bei Sky über Süles Missgeschick und dessen Folgen. Trainer Jupp Heynckes witzelte über seinen torhungrigen Verteidiger: "Leider ist es zeitlich nicht möglich, sonst müsste er ein Mannschaftsessen ausgeben." Und ergänzte mit gespieltem Ernst: "Das kann einmal passieren, vielleicht auch zweimal. Aber jetzt hat er schon einen Hattrick."
Süle auf Beckenbauers Spuren
Sogar Vergleiche mit Franz Beckenbauer muss er sich gefallen lassen. "Ich will ihn nicht mit Franz Beckenbauer vergleichen", sagte Heynckes: "Aber der Franz hat ja auch viele Eigentore gemacht." Beim "Kaiser" waren es genau vier – allerdings in der gesamten Bundesligakarriere.
"Dass es schon das dritte war, ist mir nicht aufgefallen", meinte Bayern-Kapitän Müller: "Das ist dann blöd gelaufen. Aber den hat er natürlich fantastisch reingemacht." Torhüter Sven Ulreich meinte: "Wir haben schon nach dem zweiten rumgeflachst. Bitter, dass er das Ding schon wieder unglücklich auf den Schlappen kriegt. Aber da kann er nix für."
Knackt Süle den Rekord?
Noch ist die Saison aber bekanntlich nicht vorbei. Süle könnte sich am letzten Spieltag vor heimischem Publikum gegen den VfB Stuttgart noch den alleinigen Rekord sichern.
Sollte das passieren, wird sein Jubel aber wohl eher gedämpft ausfallen.