Niklas Süle und Sebastian Rudy beim FC Bayern vorgestellt: Der Niki-Sippi-Faktor
Ihre ersten Eindrücke als Profis des FC Bayern haben Niklas Süle und Sebastian Rudy gleich beeindruckt. „Wenn man hier sein Auto in die Garage fährt und da so viele Fans stehen und Autogramme wollen, ist das ein super Gefühl“, sagte der 21 Jahre alte Süle bei der offiziellen Vorstellung der Neuzugänge aus Hoffenheim am Sonntag: „Wir fühlen uns jetzt schon sehr wohl und haben uns in den zwei Tagen schon ganz gut eingelebt.“ Beide sind gut befreundet, auch eine Bleibe haben sie gefunden – jeweils, versteht sich.
Seit Samstag weilen Niki und Sippi, wie sich die beiden nennen, nun an der Säbener Straße. Team-Managerin Kathleen Krüger führte sie über die Vereinsanlage. Am Nachmittag stand im kleinen Kreis, unter anderem mit den anderen beiden bayerischen Confed-Cup-Finalisten Joshua Kimmich und Arturo Vidal sowie Thiago, die erste Übungseinheit auf dem Programm. Auf die restlichen Teamkollegen trafen Süle und Rudy am Sonntag beim Training, an dem auch die Asienrückkehrer mitwirkten.
Angst vor der großen Konkurrenz bei Bayern haben sie nicht. „Ich Freude mich, endlich hier zu sein und zu zeigen, was ich drauf habe“, sagte Rudy, der ablösefrei nach München gewechselt war. Er habe „schon die Erwartung, dass ich spiele“ und wolle sich mit den neuen Teamkollegen „gegenseitig zu Höchstleistungen pushen. Ich weiß, dass die Konkurrenz groß ist, aber ich scheue mich vor niemandem.“ Rudy wird sich im Mittelfeld gegen Vidal, Thiago und Rekordtransfer (41,5 Millionen Euro) Corentin Tolisso behaupten müssen.

Niklas Süle und Sebastian Rudy (r.) bei ihrer Präsentation am Sonntag. Foto: dpa
„Man will den Kritikern schon ein bisschen beweisen, dass sie falsch liegen“, entgegnete Rudy den Zweiflern, die ihm den Druchbruch bei Bayern nicht zutrauen. Der soll ihm gelingen – am besten im Mittelfeld. „Da fühle ich mich am wohlsten.“ Es gebe „nichts Besseres, als von den Besten der Welt zu lernen“, befand auch Süle, der für eine Ablöse von 20 Millionen Euro nach München kam. „Meine Aufgabe ist es, den Jungs Druck zu machen, viel von ihnen aufzusaugen und irgendwann spielen.“
Süle und Rudy verschärfen den Konkurrenzkampf
Ihr neuer Trainer ist von Niki und Sippi überzeugt. „Wir sind sicher, dass sie uns verbessern werden. Sie machen uns konkurrenzfähiger“, sagte Carlo Ancelotti: „Ich bin sicher, dass sie eine fantastische Saison haben werden.“ Der Italiener freut sich, nun in Jérome Boateng, Mats Hummels, Javi Martínez und Süle „vier fantastische Innenverteidiger“ zu haben, „auf dieser Position sind wir am besten besetzt“.
Süle und Rudy verschärfen den Konkurrenzkampf. Das tun ab sofort auch Thiago, Boateng und Arjen Robben, die nach kleineren Blessuren gestern wieder am Mannschaftstraining teilnahmen. Dem Trio stellte Ancelotti ebenso wie Süle und Rudy schon beim Audi Cup, bei dem die Bayern am Dienstag zunächst auf den FC Liverpool treffen, Einsätze in Aussicht. Nur Torhüter Manuel Neuer (Mittelfußbruch) und Juan Bernat (Syndesmoseriss) fehlen noch länger. Franck Ribéry (Fleischwunde am Fuß) konnte gestern zwar noch nicht mittrainieren, ist beim Audi Cup aber wohl wieder dabei.
„Die Saison beginnt erst am 18. August. Nach der Rückkehr sind es also noch drei Wochen“, hatte Präsident Uli Hoeneß vor der Asientour der Bayern gesagt: „Mehr Vorbereitung hatten wir früher nie.“ Heißt: Die Vorbereitung beginnt jetzt! Eine Woche vor dem Ligastart gegen Leverkusen reisen die Münchner aber schon zum Pokalauftakt nach Chemnitz.
Am Samstag wartet der erste Ernstfall auf die Münchner, bei Pokalsieger Borussia Dortmund geht es um den ersten kleinen Titel der Saison. „Wir werden noch nicht bei hundert Prozent sein, aber wir können den Supercup trotzdem gewinnen“, sagte Ancelotti: „So war es auch im vergangenen Jahr.“ 2016 siegten die Bayern an gleicher Stelle mit 2:0 beim BVB.
Für Ancelotti geht es in den kommenden Wochen darum, die Weichen für eine erfolgreiche Spielzeit zu stellen. Rudy und Süle könnten ihm durchaus dabei helfen.
Bilder: Erstmals trainiert der komplette Bayern-Kader
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