Nierentumor bei Bayern-Trainer

Günther Wörle (59), Coach der Frauenmannschaft, ist schon operiert worden. Das betroffene Organ wurde entfernt. Jetzt beginnt die Reha. Seine Frau sagt: „Es geht langsam wieder aufwärts.“
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Noch unklar, wann er auf den Trainingsplatz zurückkehrt: Günther Wörle.
Rauchensteiner/Augenklick Noch unklar, wann er auf den Trainingsplatz zurückkehrt: Günther Wörle.

Günther Wörle (59), Coach der Frauenmannschaft, ist schon operiert worden. Das betroffene Organ wurde entfernt. Jetzt beginnt die Reha. Seine Frau sagt: „Es geht langsam wieder aufwärts.“

ASCHHEIM Die Frauen waren diese Woche alle da. Beim Trainingsauftakt in Aschheim begannen die Spielerinnen des FC Bayern die Vorbereitung auf die neue Saison. Wer immer noch fehlte, war der wichtigste Mann an ihrer Seite. Günther Wörle, der schwer erkrankte Trainer. Wie die AZ erfuhr, hatte der 59-Jährige an der Niere einen Tumor. Inzwischen wurde ihm eine Niere entfernt, wann er die Mannschaft wieder trainieren kann, ist noch unklar.

Das Drama um den Bayern-Trainer.

Am 3. Juni, einem Mittwoch, war Wörle noch dabei, als die Bayern-Frauen beim vorletzten Saisonspiel in Aschheim 0:4 gegen Duisburg verloren und damit letztlich auch die Meisterschaft verspielten. Nach Abpfiff weinten die Spielerinnen, auch Wörle war bitter enttäuscht. „Es ist zum Heulen“, sagte er.

Körperlich wirkte er bester Gesundheit, auch am nächsten Vormittag, als er die AZ in seinem Haus im schwäbischen Thannhausen zu einem eineinhalbstündigen Gespräch empfing. Bester Laune erzählte er von einem Sieben-Kilometer-Lauf am frühen Morgen, wie hilfreich das gewesen sei als Frustabbau, und dass er immer noch fest daran glaube, dass seine Frauen am Sonntag, 7. Juni, dem letzten Spieltag, mit einem hohen Sieg in Crailsheim Meister werden können. Doch bei diesem Spiel war Wörle schon nicht mehr dabei.

Denn die Beschwerden begannen Freitag früh. Unter Schmerzen leitete er noch das Abschlusstraining am Abend, doch am Samstag ging es ihm unter Fieberschüben schon so schlecht, dass er nicht mal zur Taufe seiner Enkelin, der Tochter von Sohn Thomas Wörle (Zweitliga-Profi bei Greuther Fürth) konnte. Der Notarzt diagnostizierte zunächst eine Nierenkolik und eine Gallenblasenentzündung. Doch in Wahrheit war es noch viel schlimmer. Dass die Bayern-Frauen den Titel um ein Tor verpassten, erfuhr er am Sonntag telefonisch, am Montag schließlich ging es in die Klinik. Und da fanden die Ärzte einen Nierentumor.

In einer mehrstündigen Operation wurde Wörle daraufhin die betroffene Niere entfernt, vergangenen Samstag konnte er das Krankenhaus verlassen, seitdem ist er wieder daheim in Thannhausen. „Glücklicherweise ist alles gut gelaufen“, sagte Ehefrau Elfriede gestern zur AZ, „Metastasen wurden keine gefunden. Es geht langsam wieder aufwärts.“

Am nächsten Donnerstag wird Wörle seine dreiwöchige Kur im oberschwäbischen Aulendorf beginnen, in einem onkologischen Reha-Zentrum, das auf die Nachbehandlung von Tumor-Erkrankungen spezialisiert ist. Das Qualifikationsturnier zur Champions League (siehe unten) wird er verpassen, einstweilen leitet Wörles Assistent Peter Kargus das Training. Möglich, dass Wörle zum Bundesliga-Auftakt am 20. September dann wieder dabei ist. Dann spielen die Frauen daheim gegen Essen-Schönebeck, zum Heulen gäbe es dann nichts mehr, nur noch zum Freuen. Dass er wieder da ist, der Mann an ihrer Seite.

Florian Kinast

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