Nicht nur Harry Kane fehlt beim FC Bayern: Tuchels offene Baustellen machen Probleme

In der finalen Phase der Vorbereitung hat der Trainer des FC Bayern, Thomas Tuchel, noch einige Baustellen abzuarbeiten: Kommt Kyle Walker von Manchester City? Wer wird der Sechser? Was passiert mit Leon Goretzka? Und wie steht es um Manuel Neuer?
von  Maximilian Koch
Trainer des FC Bayern: Thomas Tuchel.
Trainer des FC Bayern: Thomas Tuchel. © IMAGO / Ulmer/Teamfoto

München - Die größte Gefahr für Trainer Thomas Tuchel (49) und die Profis des FC Bayern geht nach der Rückkehr aus Asien nicht von gegnerischen Mannschaften aus, sondern vom Wetter.

FC Bayern überzeugt bei Generalprobe gegen AS Monaco

Statt 32 Grad Hitze und Sonnenschein in Singapur herrschen in München herbstliche Bedingungen: Regen, Wind und 15 Grad – akute Erkältungsgefahr! Auch am Montag übrigens, als die Münchner im Sportpark Unterhaching im letzten Testspiel der Vorbereitung mit einem starken 4:2-Erfolg den französischen Erstligisten AS Monaco besiegten. Eine erfolgreiche Generalprobe vor dem Supercup kommenden Samstag gegen RB Leipzig.

Harry Kane (30) wird der Tuchel-Elf wohl noch fehlen, der Transferkrimi mit dem Tottenham-Stürmer dauert noch immer an. Und auch beim zweiten bayerischen Wunschspieler dieses Sommers hat sich bislang keine Lösung abgezeichnet, nun könnte aber Bewegung in den Poker um Kyle Walker (33) kommen. Denn: Manchester City hat Verteidiger Josko Gvardiol (21) von RB Leipzig verpflichtet – für mehr als 90 Millionen Euro.

Pep Guardiola über Bayern-Wunschspieler Kyle Walker: "Er ist sehr wichtig für uns"

Walker, der sowohl Rechtsverteidiger als auch in der Abwehrmitte spielen kann, hat nun noch mehr Konkurrenz im Kampf um einen Stammplatz. "Er ist sehr wichtig für uns. Wir wollen, dass er bleibt, weil er auch hierbleiben möchte", sagte City-Trainer Pep Guardiola (52) am Wochenende.

Walker würde allerdings gern zu Bayern wechseln. Ob es klappt? Wie bei Kane ist im Falle Walker Geduld gefragt. Die AZ erklärt die weiteren Bayern-Fragezeichen vor dem Saisonstart:

Wer wird der defensive Sechser beim FC Bayern?

Es ist das große Thema neben Kane: Tuchel möchte am liebsten noch einen "richtigen defensiven Sechser" nach München holen, der in erster Linie mit einer Positionstreue "darauf achtet, dass hinten nichts passiert". Joshua Kimmich (28), Leon Goretzka (28), Konrad Laimer (26) und Ryan Gravenberch (21) seien sich in der Spielweise "sehr ähnlich", erklärte Tuchel. Kimmich entgegnete: "Ich bin ein Sechser!"

Doch selbst Abwehrchef Matthijs de Ligt (23) schaltete sich ein und meinte: "Wir haben das jetzt nicht, das ist die Wahrheit. Wenn du eine Holding-Six hast, ist das schön. Wenn du sie nicht hast, musst du mit anderen Spielertypen agieren." Diese Diskussion könnte sich bis Ende August hinziehen.

Was passiert mit Joker Leon Goretzka?

Drei Testspiele auf der Asienreise, dreimal fehlte Goretzka in der Startelf. Muss er sich an die Rolle als Joker gewöhnen? "Es ist eine Momentaufnahme", sagte Tuchel: "Er hat es gut gemacht, als er aufs Spielfeld kam." Gegen Monaco stand Goretzka in der Startelf, da Mittelfeld-Kollege Joshua Kimmich aufgrund einer Belastungssteuerung fehlte.

Trotz der schwierigen Situation glaubt Goretzka weiter an seine Chance, nach AZ-Informationen ist ein vorzeitiger Abschied kein Thema für ihn. Manchester United soll an Bayerns Mittelfeld-Star interessiert sein, bislang gibt es aber keine konkrete Anfrage an die Goretzka-Seite.

Auch Pavard-Situation beim FC Bayern unklar

Die Botschaft ist ohnehin klar: Man will gar keine Gespräche mit anderen Klubs führen, sondern bei Bayern bleiben. Von der Münchner Führungsetage hat Goretzka kein Signal erhalten, dass man nicht mehr mit ihm plant. Der Spieler ist optimistisch, dass er sich gegen Laimer durchsetzen wird.

Benjamin Pavard (27) hingegen will immer noch wechseln und bei einem anderen Topklub als Innenverteidiger spielen. Allein: Es fehlen bislang die passenden Angebote für den Franzosen. Bleibt er am Ende doch?

Wie steht es um Manuel Neuer? Ein neuer Torhüter soll noch zum FC Bayern kommen

Torhüter und Kapitän Manuel Neuer wird langsam an die Mannschaft herangeführt, Bayern will kein Risiko beim 37-Jährigen eingehen. Zuletzt unterzog sich Neuer nochmal einer Operation. "Am vergangenen Sonntag wurde bei Manuel Neuer eine geplante Metallentfernung am rechten Wadenbein erfolgreich durchgeführt. Der Kapitän des FC Bayern setzte sein Aufbautraining daraufhin unmittelbar fort", teilte der FC Bayern am Montag mit. Wie die"Bild" nun aber berichtet, gehen bei den Münchnern intern einige Stimmen davon aus, dass der 37-Jährige erst 2024 ins Tor des Rekordmeisters zurückkehren kann.

Auch Yann Sommer (34) wird zum Saisonstart nicht im Tor des FC Bayern stehen. Sein Wechsel zu Inter Mailand wurde am Montagabend offiziell. In München soll ein neuer Torhüter kommen – womöglich per Leihe. Mit Sven Ulreich (35) gibt es zudem einen zuverlässigen Ersatzmann.

"Ich weiß ja, dass beim FC Bayern oft andere Themen eine Rolle spielen", sagte Ulreich während der Asienreise, auf der er starke Leistungen zeigte: "Aber natürlich würde ich mich freuen, wenn ich die Möglichkeit bekomme, mich zu zeigen. 2018 habe ich das, glaube ich, ja auch schon hervorragend gemacht, als ich Manu vertreten habe."

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