Neuzugang des FC Bayern unzufrieden: Ryan Gravenberchs Zorn

Das Mittelfeld-Talent des FC Bayern ist äußerst unzufrieden. "Du willst spielen, aber der Trainer wählt andere Spieler. Ich habe das zu akzeptieren, doch es ist schwierig", sagt der Niederländer.
von  Maximilian Koch
Ryan Gravenberch durfte bisher noch nicht oft starten.
Ryan Gravenberch durfte bisher noch nicht oft starten. © imago/kolbert-press

München - Diesmal reichte es bei Ryan Gravenberch nicht für eine Nominierung. Louis van Gaal, der frühere Bayern-Trainer und heutige Nationalcoach der Niederlande, verzichtete auf den 20-Jährigen. "Die Spieler, die nicht dabei sind, wissen warum", sagte van Gaal: "Es ist kein Desaster, sie müssen einfach liefern."

Gravenberch, der stattdessen zur niederländischen U21 reiste, gefiel das freilich nicht. "Natürlich bin ich enttäuscht, nicht nominiert worden zu sein. Es ist ein Jammer", sagte er. Das Mittelfeld-Juwel, vor der Saison für 18,5 Millionen von Ajax Amsterdam zum FC Bayern gewechselt, macht gerade keine einfache Zeit durch.

FC Bayern: Gravenberch nur die Nummer vier im zentralen Mittelfeld

Trotz guter Vorbereitung ist Gravenberch bei Trainer Julian Nagelsmann nur die Nummer vier im zentralen Mittelfeld – hinter Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Marcel Sabitzer. Das sorgt für Zorn.

Im Interview mit ESPN antwortete Gravenberch auf die Frage, ob er mit seiner Situation bei Bayern unzufrieden sei, sehr direkt: "Um ehrlich zu sein: Ja, bin ich." Er erklärte: "Du willst spielen, aber der Trainer wählt andere Spieler. Ich habe das zu akzeptieren, doch es ist schwierig." Er habe seit seinem Transfer zu Bayern "auf mehr Minuten gehofft", so Gravenberch – natürlich auch mit Blick auf die WM in Katar.

Erst ein Mal durfte Gravenberch starten

218 Minuten stand er beim FCB in dieser Spielzeit erst auf dem Platz, nur im DFB-Pokal gegen Drittligist Viktoria Köln (ein Tor, eine Vorlage) durfte er starten. Viel zu wenig für die eigenen Ansprüche, Gravenberch gilt nicht umsonst als eines der größten Mittelfeld-Talente Europas.

Doch Nagelsmann sieht noch Verbesserungsbedarf. "Wir brauchen eine gute Balance auf der Sechser-Position", sagte der Coach über Gravenberch: "Er weiß, dass er defensiv noch ein bisschen zupacken muss. Manchmal hadert er mir ein bisschen zu viel bei Fehlern. Deswegen hat er im Gegenpressing immer wieder eine Denksekunde, wo er sich ärgert, dass der Ball weg ist. Aber da hat er sich schon entwickelt. Ich bin mir sicher, dass er bei uns viel spielen wird."

Gravenberchs Situation dürfte sich so schnell allerdings nicht verbessern. "Er hat viel Konkurrenz", meinte Nagelsmann weiter. Grundsätzlich ist er vom Niederländer aber überzeugt: "Er ist ein junger Spieler, der Akklimatisationszeit braucht. Er ist unglaublich begabt, hat einen super Abschluss." Gravenberch will jetzt auch die Chance, das zu zeigen.

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