Neururer pöbelt gegen Klinsmann: "Bestbezahlter Fußball-Lehrling!"

DUISBURG - Der Duisburg-Trainer macht wieder das, was er am Besten kann: Sprüche klopfen. "Wenn man mir den Job angeboten hätte, hätte ich auch angenommen. Dann bin doch nicht ich der Dumme, sondern diejenigen, die mir diese Aufgabe zuteilen."
Okay, Erfolge hat er nicht wirklich viele aufzuweisen, der Peter Neururer. Aber in Sachen Eigenwerbung, da ist der neue Trainer des Zweitligisten MSV Duisburg einsame Spitze. Un da hat er auch den Schlüssel zum Erfolg, sein loses Mundwerk. Vor seinem neuerlichen Debüt im Zweitliga-Mittelmaß beim MSV hat er sich gleich wieder mit Spitzenkräften der Bundesliga angelegt.
„Jürgen Klinsmann ist für mich der bestbezahlte Lehrling im Weltfußball. Klinsmann hat doch riesiges Glück gehabt. Ich hätte das Angebot beim FC Bayern an seiner Stelle auch angenommen. Wenn ich morgen gefragt werde, ob ich Tiger Woods (Golf-Weltranglistenerster, d.Red. ) trainieren möchte, für wieviele Millionen auch immer, sage ich auch ja. Dann bin doch nicht ich der Dumme, sondern diejenigen, die mir diese Aufgabe zuteilen“, sagte der 53-Jährige im Interview mit dem Internet-Portal spox.com.
Neururer wiederholte damit seine Kritik von 2004, als der damalige Bundestrainer Klinsmann mit Joachim Löw als Co-Trainer und Oliver Bierhoff als Teammanager die Verantwortung für die deutsche Nationalmannschaft nach dem EM-Vorrundenaus in Portugal übernommen hatte. Von seinen Angriffen nimmt Neururer allerdings den heutigen Bundestrainer Löw, der nach Platz drei der Gastgeber bei WM 2006 in Deutschland zu Klinsmanns Nachfolger aufgestiegen war, ausdrücklich aus: „Jogi Löw hat sich super weiter entwickelt.“
Vor seinem Engagament bei den Meiderichern war Neururer seit seiner Entlassung beim Bundesligisten Hannover 96 im August 2006 ohne Anstellung gewesen. An seinen ersten Arbeitstagen hat sich „Peter, der Große“ vornehmlich auch durch Gespräche ein Bild vom Zustand seiner neuen Mannschaft gemacht. „Eine Hierarchie“, meinte Neururer zu seiner Vorgehensweise, „muss sich ohnehin erst entwickeln. Ich wollte sehen, wie es in der Truppe wirklich aussieht.“
Eine winterliche Einkaufstour indes lehnt der gebürtige Marler momentan kategorisch ab. Neururer will diese Haltung auch als Signal an seinen derzeitigen Kader, der letztlich auch dem Trainer zur Rückkehr auf die ganz große Fußball-Bühne verhelfen soll („Ich und der MSV gehören in die Bundesliga“) gewertet sehen. „Ich habe mich für dieses Team entschieden. Es hat die Qualität, die gesteckten Ziele zu erreichen. Ich werde mich dann nicht hinstellen und sagen, dass ich neue Spieler will.“