Neuers geplanter Rentenvertrag: Nübels Berater reagiert in der AZ

München - Toni Schumacher und Uli Stein waren 42 Jahre alt, als sie noch in der Bundesliga spielten, Jens Lehmann immerhin 40. Italien-Legende Dino Zoff hütete als 41-Jähriger letztmals das Tor von Juventus Turin - und Gianluigi Buffon hat auch mit 43 nicht genug: In dieser Saison spielt er für Parma Calcio in der italienischen Serie B. Der ewige Gigi.
Manuel Neuer: "Ich sage nicht, dass mit 40 Jahren Schluss ist"
Ob sich Manuel Neuer bald in diese illustre Liste einreiht? Klar ist: Der Kapitän und Torhüter des FC Bayern soll seinen 2023 auslaufenden Vertrag verlängern - mindestens bis 2025, wie Sport1 berichtet.

Neuer, der am 27. März 36 Jahre jung wird, ist in München und Umgebung längst heimisch geworden. Am Tegernsee hat sich der gebürtige Gelsenkirchener ein hübsches Anwesen bauen lassen, bei Bayern fühlt er sich ohnehin wohl.
Alexander Nübel hinkt den eigenen Ansprüchen hinterher
"Vom Alter gibt es für mich keine Vorgabe. Ich sage nicht, dass mit 40 Jahren Schluss ist", erklärte Neuer kürzlich gegenüber der "Bild". 2025 wäre der deutsche Nationalkeeper 39 - aber was heißt das schon? Körperlich fühle er sich "gut", so Neuer: "Ich würde mal sagen: Ende 20."
Bei Bayern bis zur Rente. Das ist Neuers Plan. Und der hat Konsequenzen für Alexander Nübel, 25, der für zwei Spielzeiten an AS Monaco nach Frankreich ausgeliehen ist. Nübel wurde 2020 als möglicher Kronprinz und Neuer-Nachfolger verpflichtet, doch insgesamt durfte Nübel nur viermal das Bayern-Tor hüten. Viel zu wenig für die eigenen Ansprüche.
Alexander Nübel und die Bayern-Rückkehr: Für ihn zählen nur Einsätze
"Dieses Bayern-Jahr war ein Fortschritt für mich", sagte Nübel, der aktuell beim Team von Ex-Bayern-Coach Niko Kovac Stammtorhüter ist, im "Kicker". Er habe sich "ziemlich weiterentwickelt, was für einen Torwart sehr wichtig ist, weil die persönliche Reife sehr viel ausmacht."
Gleichzeitig stellte Nübel Bedingungen für eine Bayern-Rückkehr. "Was ich mir nicht mehr vorstellen kann, ist zurückzukommen und nicht mehr Spiele zu bekommen. Das schließe ich aus", sagte er und ergänzte mit Blick auf Neuer: "Was Manu über 2023 hinaus macht, darauf werde ich reagieren, wenn es so weit ist." Es gebe "mehrere Modelle. Etwas anderes, als auf mehr Spiele zu kommen, kommt für mich aber sicher nicht mehr infrage."
Geplante Pflichtspiel-Einsätze für Nübel scheitern am Neuer-Veto
Neuer aber ist bislang nicht dadurch aufgefallen, freiwillig auf Spielzeit zu verzichten - egal in welchem Wettbewerb. Die AZ fragte deshalb bei Nübel-Berater Stefan Backs nach: Ist Nübels Bayern-Zeit vorbei, wenn Neuer verlängert? "Alex hat damals seinen Wechsel zum FC Bayern vollzogen, weil ihm ein klarer Karriereplan vorgelegt wurde", sagte Backs: "Bislang hat mich niemand von Bayern informiert, dass sich daran etwas geändert hätte."
Doch die Perspektiven in München sind nicht allzu rosig, das weiß auch Backs. Die ursprünglich geplanten Pflichtspiel-Einsätze für Nübel scheitern an Neuers Veto. "Wenn Manuel Neuer seinen Vertrag verlängern würde, wäre das natürlich eine Grundsatzentscheidung des Klubs", ergänzte Backs: "Dann müssten wir genau überlegen, wie es mit Alex weitergeht. Aktuell fühlt er sich sehr wohl in Monaco."
Leon Goretzka über Manuel Neuer: "Er ist wie eine Maschine"
Die Zeichen stehen daher aktuell auf Trennung - zumal Bayern mit Sven Ulreich eine zuverlässige Nummer zwei im Kader hat. Ulreich akzeptiert seine Rolle als Back-up, stellt keine Ansprüche. Neuer ist mit dieser Konstellation sehr zufrieden. Genauso wie die Bayern mit ihrer Nummer eins. Daher auch Neuers möglicher Rentenvertrag.
"Du hast einfach das hundertprozentige Vertrauen, dass er da ist. Er ist wie eine Maschine", sagte Leon Goretzka über Neuer. Trainer Julian Nagelsmann meinte: "Manuel ist nach wie vor der beste Torwart der Welt. Er ist echt unfassbar in den Trainingseinheiten, immer aktiv, will immer mitmachen, hat einen kindlichen Spielbetrieb. Man merkt ihm sein Alter nullkommanull an." Deshalb ist die 40 kein unrealistisches Ziel für Neuer.