Neuer Torwart für den FC Bayern: Endlich Sommer!
München - Als das zähe Sommer-Theater sich dem Ende zuneigte, musste auch Julian Nagelsmann nicht mehr schauspielern. Die Bosse, berichtete der Trainer des FC Bayern vor dem Kracherstart bei RB Leipzig vergnügt, "arbeiteten – Achtung Wortspiel! – Sommer wie Winter daran, den Kader zu verstärken, das ist auch jetzt der Fall."
Offiziell verkünden konnte Nagelsmann den erwarteten Transfer von Wunschtorwart Yann Sommer (34) von Borussia Mönchengladbach nach München am frühen Mittwochnachmittag "noch nicht". Doch wenige Stunden später befand sich Sommer dann schon auf dem Weg nach München.
Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic hatten bei den wochenlangen Verhandlungen den entscheidenden Durchbruch erzielt. Endlich Sommer!
Nagelsmann wollte nicht einmal ausschließen, dass Sommer schon am Freitag (20.30 Uhr, Sat.1, DAZN und im AZ-Liveticker) in diesem "sehr wichtigen Spiel" bei einem "Hauptkonkurrenten" um den Titel sein Debüt feiern wird. Eine längere Eingewöhnungsphase jedenfalls benötige ein erfahrener Torwart nicht, vielleicht "15 Minuten. Das ist kein Hexenwerk, das man erst mal sechs Monate studieren muss."
Sommer soll bis 2025 beim FC Bayern unterschreiben
Die Wende im wochenlangen Poker um die Nachfolge für den verletzten Kapitän Manuel Neuer soll am Dienstagabend erfolgt sein. Die Bayern erhöhten ihr Angebot schrittweise von vier Millionen Euro plus zwei Millionen Boni auf zunächst fünf plus drei, dann auf sechs plus zwei und schließlich auf acht plus eine Million – bis Gladbach einschlug. Sommer soll bis 2025 in München unterschreiben. Türöffner war am Ende neben dem deutlich verbesserten Ablöseangebot auch, dass sich Gladbach mit Torhüter Jonas Omlin von HSC Montpellier über einen Wechsel im Januar einig ist und dank der Millionen aus München diesen Wechsel auch finanzieren kann.
Ein guter Deal für beide Seiten – und natürlich auch für Sommer selbst, der sich im reiferen Profi-Alter von 34 Jahren noch einmal das ganz große Fußball-Abenteuer und die Aussicht auf prestigeträchtige Titel freuen kann.
Sven Ulreich bleibt nur Ersatz
Klar ist damit auch, dass Sven Ulreich weiter nur der Ersatzmann bleibt. Dieser sei sich seiner Rolle bewusst und würde sowohl mit der Rolle als Nummer 1 als auch mit der als Nummer 2 gut leben können, sagte Nagelsmann. "Deswegen kriegt er Geld dafür, das ist einfach so im Profifußball." Nagelsmann selbst hatte bislang übrigens "keinen Kontakt" zu seiner neuen Nummer eins – er konzentriere sich voll auf Leipzig: "Das wird sofort ein guter Gradmesser." Auch für Yann Sommer.