Neuer: "Meistertitel hat absolute Priorität"
München - 92 Minuten waren gegen Bayer Leverkusen gespielt - und Manuel Neuer hielt längst nichts mehr hinten. Im Stile eines Mittelfeldspielers lief er 30 Meter vor dem Tor an einem Leverkusener vorbei, legte den Ball dann links raus. Es half nichts mehr, Bayern verlor trotz des Engagements des Keepers mit 1:2.
In einem Interview mit dem "Kicker", das am Montag erschien, äußerte sich Neuer nun zu solchen Ausflügen und stellte klar, dass es für ihn in dieser Saison nur ein Ziel gibt: die Meisterschaft.
Manuel Neuer im "Kicker" über...
...seine Priorität diese Saison: "Der Meistertitel liegt mir am meisten am Herzen. Das hat absolut Priorität, vor dem internationalen Wettbewerb. Ich möchte endlich Meister werden und die Trophäe in den Händen halten."
...waghalsige Ausflüge aus seinem Kasten: "Ich bin ein Torwart, der versucht, viel zu helfen. Ich habe ein Helfersyndrom, übertrieben ausgedrückt. Ich versuche, Sachen vorher zu lösen und Fehler von Mitspielern wettzumachen. Das sieht dann manchmal komisch aus, weil ich in meiner Art übertreibe, viel riskiere und rausrenne. (...) Das mache ich aber nicht, weil ich glänzen will. Ich will helfen und bin ein totaler Teamspieler."
...seinen Umgang mit Fehlern: "Selbst wenn mir mal eine Unsicherheit unterlaufen ist, bin ich danach trotzdem ein totaler Ruhepol. Zum Beispiel damals in Gladbach, als ich den Ball falsch getroffen habe und Marco Reus das Tor macht. Fünf Minuten später hat die Abwehr wieder zurückgespielt. Das ist dann ein super Zeichen für mich."
...den verwandelten Elfmeter im Champions-League-Finale: "Mir haben viele gesagt: Respekt, dass du da angetreten bist. Das war das beste Beispiel dafür, dass ich ein Teamspieler bin. Ich verstecke mich nicht, wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen, aber wir haben das Spiel verloren, und das ist alles, was zählt am Ende."