Neuer: Entscheidung noch in dieser Woche

Im Transferstreit um Manuel Neuer will Schalke-Boss Tönnies dem Keeper einen neuen Millionenkontrakt anbieten. Manager Heldt: „Vertrag mit FC Bayern ist endverhandelt.”
Jochen Schlosser/Christoph Landsgesell |
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MÜNCHEN Alles schien ausgemachte Sache. Der Transfer von Manuel Neuer vom FC Schalke 04 ist schließlich bis ins letzte Detail ausverhandelt: Vierjahresvertrag beim FC Bayern, Dienstantritt in diesem Sommer, 18 Millionen Euro Ablöse zuzüglich diverser Bonuszahlungen von bis zu sieben Millionen. Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte bereits vor eine Woche verkündet, dass die Gelsenkirchner nach dem Pokalfinale Vollzug vermelden werden: „Schalke wird das am Sonntag schon so bekannt geben, wie wir es vereinbart haben.“


Doch genau diese Ankündigung scheint Schalkes mächtigen Aufsichtsratschef, den Fleischfabrikanten Clemens Tönnies, derart geärgert zu haben, dass er die Bayern nun zappeln lässt. Dem Rachen der Bayern wolle er Neuer wieder entreißen, hatte Tönnies geprahlt. Sein aktueller Plan sei – laut „Bild“ –, Neuer einen Vertrag bis 2015 mit einem Jahresgehalt von sieben Millionen Euro und einer Ausstiegsklausel für das Jahr 2013 anzubieten. Offenbar dank der neuen Millionen, die Schalkes Hauptsponsor Gazprom nach der Vertragsverlängerung bis 2017 zur Verfügung stellt.
Doch warum das Gezerre? Neuer selbst hatte bereits am 20. April unter Tränen verkündet, seinen 2012 auslaufenden Kontrakt definitiv nicht zu verlängern. Das Ganze klingt nun verdächtig danach, dass Tönnies („Ich kann Manuel nicht verkaufen – und Schalke muss ihn auch nicht verkaufen“) mit den Konditionen des ausgehandelten Deals nicht einverstanden ist, dass er mehr Geld für den finanziell chronisch angeschlagenen Revierklub herausholen will.


Beim Treffen der Vorstände vor dem Pokalsieg der Schalker am vergangenen Samstag im Berliner Regent Hotel war Tönnies als Aufsichtsratsboss logischerweise nicht zugegen. Am Tisch saßen für die Bayern Rummenigge, Finanzvorstand Karl Hopfner und Sportdirektor Christian Nerlinger - Schalke war durch Finanzvorstand Peter Peters und Manager Horst Heldt vertreten. Zockerei jedoch wollen sich die Schalker nicht vorwerfen lassen. „Es gibt Fakten. Der FC<TH>Bayern hat ein Angebot auf den Tisch gelegt, das ist endverhandelt“, sagte Heldt nun zur AZ. „Es geht nicht darum, neu zu verhandeln, sondern darum, ob unser Aufsichtsrat dieses Angebot annimmt oder nicht.“


Heißt aber auch, ein definitiver Abschluss des Transfers ist am Samstag nicht erfolgt, es wurden Modalitäten geklärt. Genau dies hatte Karl-Heinz Rummenigge am Dienstagabend allerdings bekräftigt: „Ich denke, man kann von einer endgültigen Vereinbarung sprechen. Ich kenne die Vertreter von Schalke nur als Ehrenmänner und seriöse Kaufleute, so wie wir es auch sind.“ Gemeint hat er damit offenkundig Heldt und Peters.


Das letzte Wort jedoch will sich Tönnies nicht nehmen lassen. Doch auch ihm ist wohl klar, dass es nicht im Sinne des zuletzt sogar schon von einem Schalke-Fan geohrfeigten Manuel Neuer wäre, die Entscheidung unnötig in die Länge zu ziehen. Zwar tagt der Aufsichtsrat turnusgemäß erst am kommenden Montag, nach AZ-Informationen soll die Entscheidung im Fall Neuer aber in kleinerer Runde noch in dieser Woche erfolgen – und dann wohl zu Gunsten des FC Bayern. „Es liegt nun an den Kollegen von Schalke 04, die Sache zu verkünden“, sagt Rummenigge weiterhin.


Denn dass Schalke auf 25 Millionen Euro verzichtet, ist auszuschließen – und dass Neuer, der von einer Anzeige gegen den Watschnmann absieht, sich doch nochmals für Königsblau entscheidet, zumindest unwahrscheinlich. Zwei Jahre lang hatte der Ur-Schalker mit sich gerungen. Nun will er den nächstenSchritt machen. Wieso sollte er Bayern absagen?

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