Neue Runde: Bitte ein Pott!

Louis van Gaal („Ich bin ein Gewinnertyp“) und seine Bayern wollen zum Auftakt der Champions-League-Saison gegen Rom zeigen, wie sehr mit ihnen zu rechnen ist.
von  Abendzeitung
Noch ein Jahr länger? Louis van Gaal scheint vor der Vertragsverlängerung zu stehen.
Noch ein Jahr länger? Louis van Gaal scheint vor der Vertragsverlängerung zu stehen. © AP

Louis van Gaal („Ich bin ein Gewinnertyp“) und seine Bayern wollen zum Auftakt der Champions-League-Saison gegen Rom zeigen, wie sehr mit ihnen zu rechnen ist.

MÜNCHEN Es ist eine offene Wunde, immer noch. Seit 116 Tagen schmerzt diese 0:2-Niederlage im Finale von Madrid gegen Inter Mailand. Daraus macht Louis van Gaal keinen Hehl. Als ein italienischer Reporter am Dienstagmorgen vom Bayern-Trainer wissen wollte, warum er denn den FC Barcelona und Chelsea, nicht aber Titelverteidiger Inter zu den Favoriten auf den diesjährigen Champions-League-Gewinn zähle, antwortete der Holländer: „Inter hat gewonnen, aber auf eine schlaue Weise und nicht mit fantastischem Fußball. Ich bin ein Verfechter von Angriffsfußball.“ Das musste nochmal gesagt werden. Selbst am Tag vor dem Auftakt des FC Bayern am Mittwoch gegen AS Rom (20.45 Uhr, Sky und Sat.1 live). Mit schönem Gruß an José Mourinho, jetzt Chefcoach von Real Madrid.

Louis van Gaal liebt diese Termine in großer, internationaler Journalisten-Runde. Da kann er so herrlich alle Zweifel auf seine Art und Weise entkräften. Ein weiteres Beispiel? Auf die beliebte Frage nach dem Druck, insbesondere jetzt nach nur vier Punkten aus drei Bundesliga-Spielen, antwortete er: „Ich will jedes Spiel gewinnen. Mein innerer Druck ist immer viel größer als jeder Druck von außen, von den Medien, von den Fans, vom Vorstand. Ich bin ein Gewinnertyp.“

Ein Versprechen. Doch kann man diesen Bayern nach dem holprigen Saisonstart trauen, ein Auftaktspiel in der Champions-League zu einem Zeitpunkt, in dem sich der Verein immer noch in der Vorbereitung wähnt. Die AZ zeigt, warum die Fans sich dennoch auf die Partie gegen den AS Rom freuen dürfen:

Das Selbstverständnis

Letztes Jahr war Bayern „ein gefährlicher Außenseiter“ wie Kapitän Mark van Bommel es nannte. Nun sind sie gewachsen – zum Mitfavoriten, auch wenn van Gaal das nicht hören will. „Wir sind enger beieinander mit Real, Barcelona, Chelsea oder ManU“, sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Und Philipp Lahm forderte: „Wir müssen zeigen, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben.“ Er forderte: „Wir müssen die Gruppe dominieren und vorneweg marschieren.“ Selbst ohne Arjen Robben, der in der kompletten Gruppenphase ausfallen wird. Und zum Auftakt eben auch ohne den gesperrten Franck Ribéry.

Der Mut

Es geht darum, sich etwas zu trauen, um die eigene Stärke zu wissen. Das „Mia san mia“ soll im Rest Europas verstanden werden. „Wir haben Großes vor in dieser Champions-League-Saison“, sagt Lahm. „Ich sehe keine Probleme, warum wir nicht drei Punkte gegen Rom holen sollten.“ Und Bastian Schweinsteiger betont: „Wir sind Favorit in der Gruppe, wir wollen eine wichtige Rolle in Europa spielen. Das letzte Jahr geht noch zu toppen, in dem man den Titel holt.“

Der Fortschritt

Die Bayern haben nicht eingekauft, sich aber dennoch verbessert. Jeder einzelne und in der Gruppe. „Es ist ein Vorteil, dass wir nun ein Jahr Louis van Gaal hinter uns haben“, erklärte Schweinsteiger, „wir sind jetzt gefestigter, jeder weiß, was er zu tun hat. Wir müssen nur einen Tick cleverer spielen.“

Rom soll es als erster Gegner zu spüren bekommen. „Wir sind eindeutig weiter, wir haben mehr Inhalt als letztes Jahr“, sagte van Gaal. Warum nicht gleich so? Eine neue Runde beginnt: Bitte ein Pott!

Patrick Strasser

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