Nerlinger: Ultimatum für van Gaal

Der neue Sportdirektor des FC Bayern fordert vom umstrittenen Cheftrainer bis zur Winterpauseeine Siegesserie in der Liga: „Er muss es jetzt hinkriegen! Die vier Spiele muss man gewinnen!“
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Der neue Sportdirektor des FC Bayern fordert vom umstrittenen Cheftrainer bis zur Winterpauseeine Siegesserie in der Liga: „Er muss es jetzt hinkriegen! Die vier Spiele muss man gewinnen!“

MÜNCHEN Die Lage ist prekär, und das ist sie schon eine ganze Weile. Im Prinzip ist alles gesagt, bloß noch nicht von allen. Kurz vor dem „Endspiel“ in der Champions League gegen Maccabi Haifa (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht beendet) meldete sich nun auch noch Christian Nerlinger zu Wort. „Die vier Spiele bis Weihnachten musst du einfach gewinnen“, sagte er der „Sport-Bild“, „jetzt muss die Tendenz wieder gewaltig nach oben gehen. Auf Dauer darf Mainz nicht vor Bayern stehen. Das ist nicht in Ordnung. Van Gaal ist ein ausgewiesener Fachmann. Aber er muss es jetzt hinkriegen.“ So, jetzt hat’s der Sportdirektor auch noch mal gesagt.

Seit 1. Juli ist Nerlinger offiziell im Amt. Gehört und gesehen hat man bislang wenig von ihm. Er hält sich zurück, scheint es zu genießen, dass sich das Interesse in neun von zehn Fällen auf Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge richtet, und er weitgehend ungefragt seiner Wege gehen kann. Ab Freitagabend wird sich das ändern müssen: Wenn Uli Hoeneß auf den Präsidentenstuhl wechselt, wird der Sportdirektor Nerlinger öfter im Fokus stehen. Und dass das in den kommenden Wochen durchaus unangenehme Gespräche werden könnten, ist ja angesichts der aktuellen Lage nicht ausgeschlossen.

Ab 1. Januar hat Nerlinger Sitz und Stimme im Vorstand. Die Transferperiode in der Winterpause wird die erste sein, die er für Bayern gestaltet - und da wird er gleich einiges zu tun haben. Der Kader ist übervoll, einige Reservisten haben schon ihren Wechselwillen bekundet (Luca Toni, Andreas Görlitz), andere sollen wechseln oder ausgeliehen werden (Breno). Im Sommer laufen die Verträge von Mark van Bommel und Daniel van Buyten aus. Und es wäre ein mittleres Wunder, wenn nicht wieder ein gewaltiges Transfer-Theater um Franck Ribéry gespielt werden würde.

Nerlingers Aussage über die Sieg-Pflicht in den Begegnungen bei Hannover 96 und beim VfL Bochum sowie in der Allianz Arena gegen Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC Berlin kann man nun als Ultimatum für Louis van Gaal sehen. Auch Noch-Präsident Franz Beckenbauer hatte ja schon orakelt: „Sollte man in der Champions League ausscheiden, wird man bis zur Winterpause gehen und dann analysieren, wie es weitergeht. Und dann wird man eine Lösung finden.“

Die Mehrzahl der deutschen Sportfans empfiehlt dem FC Bayern jedoch, an seinem Trainer festzuhalten. Einer Umfrage des Sportinformationsdienstes (sid) zufolge sprachen sich 58 Prozent dafür aus, dem Coach mehr Zeit einzuräumen. Nur 24 Prozent plädierten für eine Entlassung zur Winterpause. Zahlen, die die Bayern-Bosse kaum interessieren dürften.

Dass es in dem Hoeneß-Job nicht ohne Härten wie Trainerentlassungen oder nicht verlängerte Spielerverträge abgehen wird, ist Nerlinger natürlich bewusst. Gegen das Image als braver Abnicker wehrt er sich: „Ich habe hier einen Dreijahresvertrag, innerhalb dessen ich mich beweisen muss“, sagte er der Sport Bild, „wer aber denkt, ein Uli Hoeneß würde sich einen Abnicker in seinen Laden holen, kennt ihn schlecht.“tbc

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