Nagelsmann über unzufriedenen Gravenberch: "Sehe das ganze Drama nicht"

München - Ryan Gravenberch wartet nach seinem Wechsel zum FC Bayern noch auf den Durchbruch. Wettbewerbsübergreifend kam das Toptalent in dieser Saison bislang nur auf 227 Minuten.
Und das schmeckt dem 20-Jährigen so gar nicht. Zuletzt kritisierte er seine Situation beim deutschen Rekordmeister sogar öffentlich: "Natürlich kommt man zu einem großen Klub und natürlich gibt es Konkurrenz. Aber ich habe das Gefühl, dass ich gut drauf bin, also hatte ich auf mehr gehofft."
Julian Nagelsmann sieht die Situation um Gravenberch deutlich entspannter. Auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Gruppenspiel gegen Viktoria Pilsen am Dienstag (18.45 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker) sagte der 35-Jährige über den Neuzugang von Ajax Amsterdam: "Ich sehe das ganze Drama nicht. Er muss einfach ein bisschen Geduld mitbringen. Das ist Bayern München, einer der größten Klubs Europas mit einem sehr guten Kader, da muss man einfach besser sein als die Konkurrenten."
Auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic, ein großer Fan des niederländischen Mittelfeld-Juwels, zeigt sich entspannt. Er habe noch am Dienstagmorgen beim Frühstück mit Gravenberch über dessen aktuelle Situation gesprochen. "Er ist ein junger Kerl, aber ein riesen Fußballer. Er hat eine hervorragende Vorbereitung gespielt. Er versucht in jedem Training Gas zu geben und wartet, bis er seine Chancen bekommt. Er ist geduldig und weiß, was er zu tun hat", sagte der Sportvorstand der Münchner.
Nach Kimmich-Ausfall: Gravenberch mit Startelfeinsatz gegen Pilsen
Gravenberchs Konkurrenten präsentierten sich in dieser Saisonallerdings stark. Nach einer schwachen ersten Saison hat sich Marcel Sabitzer durchgesetzt. Der Österreicher überzeugt in der Schaltzentrale der Münchner vor allem neben Joshua Kimmich. Dennoch lobte Nagelsmann Gravenberch: "Wie er sich aus Drucksituationen mit dem Ball am Fuß befreien kann, das macht er wahrscheinlich besser als sehr viele andere Spieler in Europa, erst recht in seinem Alter." Das will er gegen Pilsen zeigen.