„Nachlegen!“

Nach dem Triumph von Lissabon macht Manager Hoeneß weiter Druck - und warnt vor Werder Bremen.
von  Abendzeitung
Jürgen Klinsmann (r.) freut sich mit Torschütze Franck Ribéry.
Jürgen Klinsmann (r.) freut sich mit Torschütze Franck Ribéry. © dpa

Nach dem Triumph von Lissabon macht Manager Hoeneß weiter Druck - und warnt vor Werder Bremen.

LISSABON Natürlich sprang er an der Seitenlinie. Natürlich ballte er fünfmal die Fäuste. Natürlich war er zufrieden mit dem 5:0 bei Sporting. Doch Lissabon ist gestern! Jürgen Klinsmann, der Trainer des aktuellen Bundesliga-Vierten, wusste nur zu genau, dass es nun gilt, eine Aufholjagd zu starten. „Ich glaube“, sagte Klinsmann vor dem Gastspiel am Sonntag bei Werder Bremen (17 Uhr, AZ-Liveticker), „ich brauche nur die Tabelle in der Kabine aufzuhängen, dann ist alles ausgesagt.“

Vielleicht sollte er auch noch ein paar taktische Anweisungen geben, denn seine Bosse fordern von ihm unmissverständlich Punkte! „Der Sieg ist nur dann eine tolle Sache“, sagte Manager Uli Hoeneß direkt nach dem Abpfiff im Estadio Jose Alvalade, „wenn wir in Bremen nachlegen. Eine Niederlage in Bremen können wir uns eigentlich nicht leisten.“ Und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte einen ähnlich klaren Auftrag für den Cheftrainer parat: „Wir haben nun ein schweres Spiel in Bremen. Auch da müssen wir versuchen zu punkten. Aber das wird sehr schwer.“

Was auch der nach der Heimpleite gegen Köln massiv kritisierte Chefcoach weiß. „Champions League und Bundesliga sind zwei unterschiedliche Dinge. Jeder denkt: Champions League, ein 5:0 – alles super“, sagte Klinsmann, der auch an das ebenso souveräne 5:1 im Pokal beim VfB Stuttgart erinnerte. Danach folgten in vier Bundesliga-Partien drei Niederlagen. „Diesmal bin ich zuversichtlich, dass die Mannschaft auf dem Boden bleibt. Natürlich kann man heute ein Stück stolz sein, aber es ist Bescheidenheit angesagt.“ Was auch Hoeneß so sah. Zufriedenheit war dem Manager trotz des Kantersiegs in Portugal nicht anzumerken. „Von den drei wichtigen Auswärtsspielen“, fasste er zusammen, „ist die erste Hürde geschafft.“

Lissabon, Bremen – und dann kommende Woche das Pokalspiel in Leverkusen. Weitersiegen. Immer weitersiegen. Sonst flammt die Kritik an Klinsmann ganz schnell wieder auf.

jos, ps

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