Nachfolger von Fritz Keller: Berti Vogts schlägt Uli Hoeneß als DFB-Präsident vor

München - Am Dienstagabend kam es zum großen DFB-Beben. Der Verband zieht Konsequenzen aus der der aktuellen Krise. Präsident Fritz Keller hat nach der Nazi-Richter-Affäre seinen Rücktritt angeboten. Aber nicht nur der 64-Jährige wird gehen, auch seine Widersacher im schon länger zerstrittenen Präsidium, Generalsekretär Friedrich Curtius, Vizepräsident Rainer Koch und Schatzmeister Stephan Osnabrügge, werden ebenfalls den Rückzug antreten.
Vogts schlägt Hoeneß als DFB-Boss vor
Doch wer soll anschließend das Vakuum im Präsidium füllen? Wer kann oder sollte die Nachfolge von Fritz Keller als DFB-Präsident antreten?
Lothar Matthäus hatte Karl-Heinz-Rummenigge (65) und Rudi Völler (61) als Kellers Thronerbe ins Gespräch gebracht. Auch der Name Philipp Lahm (37), Organisationschef der Münchner EM-Spiele im Sommer und des Heim-Turniers 2024, ist schon gefallen.
Zudem hatte auch die langjährige Sportfunktionärin und Anti-Korruptions-Expertin Sylvia Schenk (68) bereits ihr Interesse an der Keller-Nachfolge bekundet. Sie stehe bereit, "mit einem Team von unabhängigen Personen den DFB in ruhiges Fahrwasser zu bringen. Dann kann man einen DFB-Präsidenten wählen", so Schenk der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Am Mittwoch warf Berti Vogts (74) einen weiteren Namen in die Runde. Der ehemalige Bundestrainer (1990 – 1998) schlug Uli Hoeneß als neuen DFB-Präsident und damit Nachfolger von Fritz Keller vor.

Vogts über Hoeneß: "Sein Wort findet Gehör bei Uefa und Fifa"
"Für mich braucht es an der Spitze des Verbandes einen starken Mann - und das kann eigentlich nur Uli Hoeneß sein. Er hat den FC Bayern zu einem Weltklub geformt über die Jahrzehnte, sein Wort findet Gehör bei der Uefa und auch der Fifa. Sein Name hat international einen ganz anderen Stellenwert", erklärte der 74-Jährige der "Rheinischen Post" seinen Vorschlag.
Hoeneß bringe alles mit, was ein DFB-Präsident braucht, um den deutschen Fußball in all seinen Facetten zu vertreten und zu führen. "Ganz egal wie alt, der Präsident steht über allem, es geht nur um die Qualität des Präsidenten", so Vogts in dem Bericht weiter.
Hoeneß mit harter Kritik am DFB
Hoeneß selbst hielt sich in jüngster Vergangenheit mit Kritik am DFB nicht zurück. Es gehe beim DFB "nicht mehr um Fußball", sondern um "Postenschacherei" und "Machtgespiele". "Ich bin überzeugt, dass hier personelle Veränderungen getroffen werden müssen", so Hoeneß Ende März als RTL-Experte am Rande des deutschen 3:0-Auftaktsiegs gegen Island in der WM-Qualifikation.
Die von Hoeneß geforderten personellen Veränderungen werden nun kommen, bleibt nur die Frage, ob der 69-Jährige nun auch Teil des bevorstehenden Personalwechsels sein wird.