Nach Pokal-Aus am Ende: ARD-Experte Scholl tröstet Bayern-Kapitän Lahm

Keine Champions League, kein DFB-Pokal – die letzte aktive Saison für Bayern-Kapitän Philipp Lahm hätte besser laufen können. Geknickt schlich er zum TV-Interview - wurde herzerwärmend getröstet und mit einem Extra-Lob verabschiedet.
von  AZ/dpa
"Ich mache den spielentscheidenden Fehler", sagte Philipp Lahm (Mitte) im Gespräch mit Matthias Opdenhövel (links) und seinem Ex-Kollegen Mehmet Scholl.
"Ich mache den spielentscheidenden Fehler", sagte Philipp Lahm (Mitte) im Gespräch mit Matthias Opdenhövel (links) und seinem Ex-Kollegen Mehmet Scholl. © Screenshot ARD

Keine Champions League, kein DFB-Pokal – die letzte aktive Saison für Bayern-Kapitän Philipp Lahm hätte besser laufen können. Geknickt schlich er zum TV-Interview - wurde herzerwärmend getröstet und mit einem Extra-Lob verabschiedet.

München - Philipp Lahm wird nach dem verpassten Einzug ins DFB-Pokalfinale mit dem FC Bayern sein Karriereende nicht noch einmal überdenken. "Das ist eine reiflich überlegte Entscheidung. Das Gefühl ändert sich nicht. Deswegen wird es da keine andere Meinung von mir geben", sagte der 33 Jahre alte Weltmeister nach dem 2:3 am Mittwochabend im Halbfinale gegen Borussia Dortmund.

Als er so dastand im Fernsehstudio, im Interview der ARD, da war er nur noch ein Häufchen Elend - man hätte ihn am liebsten einfach nur in den Arm genommen, den armen Philipp!

Doch der Bayern-Kapitän zeigte nach dem letzten seiner 58 Pokalspiels seine ganze Größe, gestand seinen schlimmen Patzer unmittelbar vor dem 3:2 des BVB. "Ich mache den spielentscheidenden Fehler", sagte er im Gespräch mit Matthias Opdenhövel und Ex-Kollege Mehmet Scholl.

Emotionaler Moment mit Scholl

Weit in der Dortmunder Spielhälfte hatte er den Ball verstolpert. Ein Lapsus, den man so bei dem Rechtsverteidiger wirklich selten gesehen hatte.

Lahm bekam dann doch noch seine Umarmung - von seinem Ex-Bayern-Kollegen Scholl: "Weil du gerade dastehst - jetzt hörst du es mal von mir persönlich: 75 Prozent aller Spiele, die du gespielt hast, hast du überragend gespielt. Und die anderen 25 Weltklasse."

Lahm ist gerührt, weiß nicht, was er sagen soll. "Das ist eine außergewöhnliche Karriere, Philipp! Und daran ändert auch der Fehler nix. Überhaupt gar nix."

"Danke, Mehmet!", murmelt Lahm - und die beiden umarmen sich.

"Die letzten Wochen genießen"

Lahm hätte seine Laufbahn nur zu gerne mit einem großen Endspiel in Berlin gegen Eintracht Frankfurt beendet. In der vergangenen Woche war bereits im Viertelfinale gegen Real Madrid sein Traum vom Champions-League-Endspiel zerstört worden. Sein letztes Spiel als Profi dürfte Lahm nun am 20. Mai in der Bundesliga gegen den SC Freiburg bestreiten.

Im Anschluss an das letzte Saisonspiel dürfte er in der Münchner Arena noch einmal als Kapitän die Meisterschale in Empfang nehmen.

Der Rekordmeister führt die Tabelle vier Spieltage vor Saisonende mit acht Punkten Vorsprung auf RB Leipzig an. "So schwer es heute fällt: Ich versuche, die letzten Wochen als Fußballprofi zu genießen", sagte Lahm nach dem Pokal-K.o.

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