Nach Mané-Coup: Welche Baustellen den FC Bayern jetzt noch beschäftigen

München - Seinem neuem Superstar bereitet der FC Bayern die ganz große Bühne. Am Mittwoch soll der Königstransfer der Münchner dem Anlass entsprechend in der Allianz Arena vorgestellt werden – noch für Dienstag waren der Medizincheck und anschließend die Unterschrift des 30-Jährigen unter einen Dreijahresvertrag geplant. Gegen 11.30 Uhr landete Mané per Privatjet am Münchner Flughafen.
Bis zu 41 Millionen Euro (32 Millionen fix plus Boni) kostet der Offensivspieler des FC Liverpool. Die Erwartungen an Mané sind entsprechend riesig. "Mané ist ein Ausnahme- und Unterschied-Spieler", betonte Sky-Experte Lothar Matthäus. "Er kann jeder Mannschaft der Welt helfen", ergänzte Roger Schmidt bei "Bild". Er hatte den Senegalesen einst bei RB Salzburg trainiert. Für ihn sei Mané "eine Offenbarung", betonte zudem die Liverpool-Legende Alan Kennedy in der "SZ": Er mache die Spieler "um sich herum besser".

Bayern-Baustellen: Lewandowskis Zukunft weiter unklar
Für den zuletzt in die Kritik geratenen Hasan Salihamidzic ist die Verpflichtung Manés ein Coup – doch vor dem Trainingsstart am 4. Juli muss der Sportvorstand einige Probleme lösen. Auch auf Trainer Julian Nagelsmann, dessen Wunschspieler der vielseitig einsetzbare Mané ist, warten Konflikte im Kader.
Nach wie vor ist die Zukunft von Torgarant Robert Lewandowski, aber auch von Serge Gnabry offen. Lewandowski will unbedingt zum FC Barcelona, Gnabry seinen 2023 auslaufenden Vertrag bisher nicht verlängern. Der Mané-Transfer könnte ein Fingerzeig für Nationalspieler Gnabry sein, beide spielen auf der Außenbahn.
Nagelsmann hat reichlich Auswahl in der Offensive
Überhaupt hat Nagelsmann in der Offensive (noch) die Qual der Wahl. Neben Mané beanspruchen dort Thomas Müller, Kingsley Coman, Leroy Sané, Jamal Musiala und eventuell eben Lewandowski und Gnabry einen festen Platz. Einer von beiden wird wohl bleiben (müssen), dass die Bayern Lewandowski und Gnabry abgeben, erscheint wenig wahrscheinlich.
Fest verpflichtet hat der FC Bayern bislang Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui (ablösefrei) und Mittelfeldspieler Ryan Gravenberch (18,5 plus 5,5 Millionen Bonus) –beide von Ajax Amsterdam. Auf der Münchner Wunschliste steht zudem Konrad Laimer von RB Leipzig. Noch geht es um die Ablöse.
Vom Lewandowski-Poker sind wiederum weitere Planungen der Bayern abhängig. Die Gespräche mit Stuttgarts Angreifer Sasa Kalajdzic stocken, er wäre nur ein Kandidat, wenn der Pole den Klub verlässt. Auch Joshua Zirkzee, zuletzt an den RSC Anderlecht ausgeliehen, hängt in der Luft. Am Stürmer soll wiederum der VfB Interesse haben – als Kalajdzic-Ersatz.

Wer beim FC Bayern noch auf der Verkaufsliste steht
Immerhin konnte Salihamidzic den Ersatzspieler Marc Roca für stolze 17 Millionen Euro an Leeds United veräußern. Laut "Bild" will der Rekordmeister auch Marcel Sabitzer verkaufen, um rund zehn Millionen Gehalt einzusparen. Rund 15 Millionen soll der Österreicher kosten, die AS Rom zeigt wohl Interesse. Noch auf der Münchner Verkaufsliste: Bouna Sarr und Omar Richards. Bereits weg sind Niklas Süle (Borussia Dortmund) und Corentin Tolisso (Ziel unbekannt).
Die Stars beobachten die Aktivität der Bosse gelassen. "Der Verein hat immer einen guten Kader in den letzten Jahren zusammengestellt", sagte Kapitän Manuel Neuer: "Wir hatten immer eine Top-Mannschaft. Daher bin ich mir sicher, dass man die richtigen Entscheidungen für den FC Bayern treffen wird."