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Kimmich-Flirt: FC-Bayern-Präsident Hainer schaltet sich ein – geht auch Hoeneß in die nächste Runde?

Der FC Barcelona wirbt öffentlich um Joshua Kimmich. Ein Abgang des Führungsspielers wurde beim FC Bayern kategorisch ausgeschlossen. Xavis Aussagen haben nun ein erstes Nachspiel. Präsident Hainer meldet sich nun auch zu Wort.
von  Victor Catalina
Die erste Antwort schickte der FC Bayern am Samstag nach Barcelona. Legt Uli Hoeneß bald nach?
Die erste Antwort schickte der FC Bayern am Samstag nach Barcelona. Legt Uli Hoeneß bald nach? © IMAGO / Michaela Merk

München – Man kann dem FC Barcelona um Trainer Xavi bei Weitem nicht vorwerfen, nicht die eigenen Möglichkeiten auszureizen. Diesen Sommer verlässt mit Sergio Busquets eine Ikone den Verein. Joshua Kimmich wird intern als einer der idealen Nachfolger gehandelt, woraus der ehemalige Mittelfeldstar keinen Hehl machte: "Wenn es eine offene Tür gibt, wird es Verhandlungen mit Bayern geben." Dabei führte Xavi auch Robert Lewandowski als Beispiel an: "Er wollte kommen."

In den spanischen Medien kursierten die Tage darauf wiederholt Gerüchte, wie offen Kimmich einem Wechsel gegenüberstünde und dass er bereit wäre, ähnlich wie Lewandowski, zur Not auch den harten Weg zu gehen.

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In einem "Twitch"-Interview mit Gerard Romero legte Xavi nach und erzählte, dass es ein Treffen während der WM in Katar gab: "Wir haben uns auf einer Veranstaltung getroffen, er sagte, er sei ein Fan von mir."

Joshua Kimmich beendet Barca-Thematik eindeutig: "Haben beim FC Bayern Großes vor"

Der Umworbene selbst sorgte relativ schnell für Ruhe: "Es war schwierig, das nicht mitzubekommen", scherzte Kimmich und fügte hinzu: "Generell ist es jetzt nicht so, dass ich mich großartig damit beschäftige. Ich habe ja, wie jeder sicherlich weiß, noch zwei Jahre Vertrag und wir haben Großes vor."

Damit verschließt Kimmich die Tür, die nach AZ-Informationen nie offen war, endgültig – und das noch auf freundliche Art und Weise. Innerhalb des FC Bayern sollen Xavis öffentliche Aussagen über Kimmich allerdings überhaupt nicht gut angekommen sein.

Zuungunsten der Katalanen ist Uli Hoeneß nun wieder zurück in vorderster Reihe. In den vergangenen Jahren nagelte Bayerns Ehrenpräsident mehrmals scharf gegen den anderen FCB und störte sich vor allem an dessen finanzieller Situation.

Uli Hoeneß schießt gegen Barcelona

"David Alaba hat mir mal erzählt: 'Mein Traum ist es immer noch, mal in Barcelona zu spielen.' Dann habe ich zu ihm gesagt: 'Willst du da mit dem Präsidenten oder mit dem Insolvenzverwalter verhandeln?", so Hoeneß vor dem direkten Duell im September 2021 (3:0). "Barcelona ist eigentlich pleite! Wenn Barcelona in Deutschland wäre, wäre das ein Fall für den Insolvenzrichter", polterte Hoeneß weiter.

Jubelte 2021 noch gegen den aktuellen Arbeitgeber: Robert Lewandowski verhalf dem FC Bayern per Doppelpack zu einem 3:0-Sieg im Camp Nou.
Jubelte 2021 noch gegen den aktuellen Arbeitgeber: Robert Lewandowski verhalf dem FC Bayern per Doppelpack zu einem 3:0-Sieg im Camp Nou. © Joma Garcia/Shutterstock

Auch den Transfer von Robert Lewandowski machte er den Katalanen so schwer wie möglich: "1,3 Milliarden in den Miesen, ständig den Insolvenzrichter vor der Tür und dann macht ihr dem FC-Bayern-Spieler ein Angebot in X-Millionen-Höhe, da müsstet ihr (die Medien, d. Red.) mal sagen: Habt ihr (FC Barcelona, d. Red.) sie noch alle?" Im Juni 2022 versuchten es die Spanier erneut. Allerdings könne sich "Barcelona ein weiteres Angebot sparen". 

Streik, Rückenprobleme, Interview: Stiftete Barcelona seine Spieler zur Unruhe an?

Letztlich ging Lewandowski doch. Der FC Bayern kassierte die vereinsinterne Rekordsumme von 50 Millionen Euro für seinen Torjäger. Was blieb, war Hoeneß' Kritik am fünfmaligen Europapokalsieger. Begonnen hat alles im Spätsommer 2017. Der FC Barcelona arbeitete an einem Transfer von Borussia Dortmunds Ousmane Dembélé. Um seinen Standpunkt klarst möglich zu verdeutlichen, blieb Dembélé dem Training unentschuldigt fern und versuchte, sich aus Dortmund wegzustreiken.

Eine Methode, die dem Verein, vor allem unter der alten Führung um Präsident Josep Maria Bartomeu nachgesagt wurde. Die abgebenden Vereine sollten mit allerlei Methoden unter Druck gesetzt werden, um die Beziehungen zwischen Spieler und Klub zu zerstören und einen Transfer zu vergünstigen und vereinfachen.

Topjoker: Philippe Coutinho schiebt im Champions-League-Viertelfinale 2020 gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber zum siebten von acht FC-Bayern-Toren ein.
Topjoker: Philippe Coutinho schiebt im Champions-League-Viertelfinale 2020 gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber zum siebten von acht FC-Bayern-Toren ein. © IMAGO / Poolfoto UCL

Bevor Philippe Coutinho zum FC Bayern ausgeliehen wurde, verpflichtete ihn der FC Barcelona aus Liverpool. Just zu dieser Zeit plagten den Brasilianer Rückenprobleme, die ihn daran hinderten, den Saisonstart mit den "Reds" zu absolvieren.

Michael Simoni, Arzt und enger Vertrauter Coutinhos, machte Stress für Coutinhos Leiden verantwortlich. Im Sommer konnte Liverpool dem Transfer noch einen Riegel vorschieben. Januar 2018 ging Coutinho jedoch für rund 140 Millionen Euro nach Barcelona.

"Dann habe ich keine Achtung mehr" – Uli Hoeneß warnte bereits 2017 vor dem FC Barcelona

Robert Lewandowski sagte seinerseits vor seinem Wechsel in einem Interview, etwas in ihm sei gestorben. Es sei "unmöglich, darüber hinwegzukommen. Selbst, wenn du professionell sein willst, kannst du das nicht wiedergutmachen."

Vorgehensweisen, die Hoeneß bereits im Jahr 2017 im Fall Dembélé scharf verurteilte: "Einen Spieler zu veranlassen, nicht zum Training zu erscheinen – das ist unterste Kreisklasse. Diesen Preis zahle ich als Verein nicht. Und wenn da wirklich Barcelona dahintersteckt, dann habe ich keine Achtung mehr vor diesem Klub."

Hainer-Klartext zu Kimmich: "Verstehe nicht, warum sie an unserem Spieler baggern"

Am Samstag gab es die erste Reaktion aus München zum Thema Kimmich. Allerdings nicht von Uli Hoeneß, sondern Herbert Hainer. Bei allem Respekt für Xavi und den FC Barcelona wurde des Präsident des FC Bayern bei "Sky Sport News" deutlich:

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"Ich verstehe nicht ganz, warum sie so öffentlich und offensiv an unserem Spieler baggern. Zu Joshua Kimmich: Er ist ein absoluter Fixpunkt bei uns. Er ist ein Leader, er ist unser dritter Kapitän und hat schon so viele Titel mit uns gewonnen und wird auch in der Zukunft noch viele Titel mit uns gewinnen. Er ist fest in unserem Plan, die Mannschaft der Zukunft um ihn herum aufzubauen."

Damit sollte sich der FC Barcelona vorsehen und sich überlegen, ob sie es wirklich auf die nächste Runde mit Uli Hoeneß ankommen lassen wollen. 

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