Nach Kabinen-Eklat beim FC Bayern: Thomas Tuchel stellt sich vehement hinter Sadio Mané
München - Nach dem Kabinen-Skandal von Dienstagabend hat sich in Thomas Tuchel erstmals ein Verantwortlicher des FC Bayern zu dem Vorfall geäußert. Der 49-Jährige stellt sich hinter Sadio Mané, der Leroy Sané ins Gesicht geschlagen haben soll.
"Ich bin sein erster Anwalt und sein erster Verteidiger. Ich kenne ihn sehr lange und kenne ihn ausschließlich als absoluten Top-Profi. Er hat sich nie, nie, nie etwas zu Schulden kommen lassen", sagte der Bayern-Coach. Mané habe weiter sein "vollstes Vertrauen. Das hatte er vorher und hat es auch jetzt nach dem Fehler, den er gemacht hat", erklärt Tuchel weiter. Jeder habe das Recht, "auch mal einen Fehler zu machen, auch mal über die Stränge zu schlagen".
Tuchel: Mané hat sich nach Prügel-Vorfall glaubwürdig entschuldigt
Dennoch sei seine Reaktion natürlich "too much" gewesen und habe gegen den Verhaltenskodex innerhalb der Mannschaft und des Vereins verstoßen. Mané habe seinen Fehler aber eingesehen und sich glaubhaft entschuldigt. "Es gibt überhaupt keinen Grund, daran auch nur im geringsten zu zweifeln. Deshalb hat er mich da als Verteidiger und Anwalt bei sich. Es war mir auch wichtig, dass er direkt im Training wieder dabei war, das war auch den Spielern extrem wichtig", so Tuchel weiter.
FC Bayern: Tuchel war beim Prügel-Eklat nicht in der Kabine
Mané wurde für sein Fehlverhalten vom FC Bayern für das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) suspendiert und zu einer Geldstrafe verdonnert, die sich laut "Bild" auf einen mittleren sechsstelligen Betrag beläuft.
Tuchel selbst war während der Auseinandersetzung nicht vor Ort, wie er weiter erzählt. "Ich habe den Vorfall selber nicht miterlebt, weil ich in der Trainerkabine war und die in Manchester sehr weit von der anderen Kabine entfernt ist. Deshalb habe ich nichts gehört und mitbekommen", sagte der 49-Jährige. Er habe noch am selben Abend und den kompletten Mittwoch über mit allen Beteiligten gesprochen.
Tuchel: Der Kabinen-Streit hatte "auch eine reinigende Wirkung"
"Das war notwendig, weil es natürlich ein eklatanter Vorfall war. Aus meiner Sicht war es wichtig, dass wir die Sache klären und klar an alle kommunizieren, die am Trainingsgelände arbeiten, bevor wir ins nächste Training gehen", so Tuchel weiter.
Bemerkenswert: Der Bayern-Coach hat den Eindruck, dass der Vorfall durchaus einen positiven Eindruck haben könnte: "Wie die beiden und die anderen Spieler damit umgegangen sind, hatte es auch eine reinigende Wirkung. Wir hatten gestern und heute eine positive, energiegeladene Stimmung im Training."