Nach Hoeneß: Auch Matthäus schlägt Bayerns Vorstandsvorsitzenden Rummenigge als DFB-Präsidenten vor

München – Noch ist Fritz Keller DFB-Präsident. Mit jeder Stunde ohne eine Reaktion des 64-Jährigen auf die Rücktrittsforderung der mächtigen Landes- und Regionalchefs in Potsdam wächst aber der Druck auf Keller und den Deutschen Fußball-Bund, der tief in der nächsten Führungskrise steckt.
Keller, der sich mit seinem Nazi-Vergleich selbst massiv geschwächt hatte, wäre nach Wolfgang Niersbach und Reinhard Grindel der dritte DFB-Präsident nacheinander, der wegen Verfehlungen das Amt abgibt.

Matthäus: Rummenigge und Völler sollen an DFB-Spitze
Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus brachte in der schwelenden DFB-Führungskrise Karl-Heinz Rummenigge als Nachfolger von Keller ins Gespräch. Es werde Zeit, "dass der größte Fußball-Verband der Welt von jemandem angeführt wird, der aus dem Fußball kommt. Und darum lautet mein großer Wunsch, dass Karl-Heinz Rummenigge oder Rudi Völler auf Keller folgen", sagte der 60-Jährige in seiner Kolumne beim TV-Sender Sky.
"Am liebsten wären mir beide. Rummenigge als Präsident und Völler als Vize. Selbst wenn es am Ende nur einer wird, hätten wir großen Grund zur Freude", sagte Matthäus. "Rummenigge und Völler genießen Ansehen und Renommee in der Welt des Fußballs und beide beenden demnächst ihr Engagement beim FC Bayern beziehungsweise Bayer Leverkusen."
Matthäus: DFB-Bild "ist zum Schämen"
Keller sei als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes "am Ende. Aber das kann erst der Anfang sein. Die komplette DFB-Spitze muss ausgetauscht werden. Präsident, Vize, Generalsekretär und alle, die zum aktuellen System dazugehören", forderte der Weltmeister von 1990. "Das Bild, das unser Verband seit Jahren, aber vor allem in der jüngsten Vergangenheit abgegeben hat, ist zum Schämen und gipfelt aktuell im Eklat um einen Nazi-Vergleich und die darauffolgende Posse."
Matthäus geht mit seiner Kritik noch weiter. "Unser fußballerisches Ansehen leidet auch international seit einiger Zeit. Die schlechten Leistungen auf dem grünen Rasen gehen leider schon länger Hand in Hand mit einer Verbandsspitze, für die man sich nicht nur als deutscher Ex-Spieler schämen muss", sagte der ehemalige Weltklasse-Profi. "Wurden wir früher noch für beides bewundert, werden wir jetzt oft ausgelacht."