Nach Gomez-Verletzung: Mario für Mario
Stürmer Mandzukic soll den verletzten Gomez, der nach der OP mehrere Wochen auszufallen droht, bis in den Herbst hinein ersetzen. Der Kroate sagt: „Ich habe mich überall durchgesetzt.“
München - Mit dieser Verletzung konnte Bayerns Trainer Jupp Heynckes wenig anfangen. Ist ja auch eine merkwürdige Bezeichnung. Zwei Mal setzte der 67-Jährige in Hamburg an, beide Male war ihm „freie Gelenkkörper“ entfallen. Doch seine betroffene Miene zum jüngsten Verletzungspech ließ erahnen, dass es Patient Mario Gomez und damit den FC Bayern schwer treffen wird.
Denn so harmlos sich die Sprunggelenksverletzung anhört, so schwierig und langwierig wird die Reha-Phase werden. Gomez, der sich am Montagvormittag zur Diagnose bei Bayerns Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt einfand (eine endgültige Diagnose stand bei Redaktionsschluss noch aus, d.Red.) soll diese Woche operiert werden. Gomez müssen diese freie Gelenkkörper aus dem rechten Fuß entfernt werden, dies war vor
eineinhalb Jahren schon einmal der Fall.
Was die Sache nicht einfacher macht. Heynckes wusste: „hatten sich verkapselt, jetzt sind sie wieder frei, so dass sie reiben und sich entzünden. Dadurch kann man nicht mehr laufen.“ Nun ist inoffiziell von mehreren Wochen Pause die Rede, möglicherweise ist ein Comeback erst im September oder gar Oktober zu erwarten.
„Das ist ganz bitter für uns", sagte Kapitän Philipp Lahm ohne zu wissen, wie lange Gomez fehlen wird. „Das ist ein herber Rückschlag, aber wir werden auch das überstehen.“ Muss er ja sagen. Doch wer ersetzt nun Gomez?
Die ehemaligen Stürmer haben sie alle schon getroffen in dieser Vorbereitung. Nils Petersen, das ausgeliehene Sturm-Talent, erst am Samstag. Er ärgerte die Bayern mit einem Tor für seinen 12-Monats-Klub Werder Bremen beim „Ligatotal!“-Cup in Hamburg. Auch Ivica Olic, den ehemaligen Publikumsliebling, konnten sie schon herzen, in China traf man auf die Wolfsburger.
Doch die beiden können nun nicht einspringen, nach der Verletzung von Gomez muss es ein Neueinkauf richten: Mario Mandzukic (26). „Die Neuen haben mich nicht nur überzeugt, sondern sogar begeistert“, lobte Heynckes in Hamburg und bezog explizit Mandzukic mit ein. An Selbstvertrauen mangelt es ihm nicht: „Ich habe mich bislang überall durchgesetzt und bin überzeugt, dass ich es auch hier schaffe.“
In Wolfsburg hat der Kroate in der vergangenen Saison zwölfmal getroffen plus zehn Torvorlagen, während der EM für sein Heimatland drei Tore erzielt. Der Ernstfall kommt für Mandzukic viel früher als er sich das gedacht hatte. Dass in der Vorbereitung rotiert werden würde, war klar. Auch Claudio Pizarro hatte seine Einsätze, doch der Rückkehrer konnte in den letzten drei Testspielen nicht mitwirken wegen Hüftproblemen. Nach Hamburg war der Peruaner gar nicht erst mitgereist. Die Vorbereitung des 33-Jährigen stand unter keinem guten Stern, gerade einmal die Hälfte des Programms konnte Pizarro mitmachen.
Mario für Mario – so lautet das Motto für die kommenden Wochen. „Ich will Teil der Mannschaft sein, die die Meisterschaft nach München zurückholt“, meinte Mandzukic kürzlich über seine Zielsetzung, dem der Ukrainer Anatoliy Tymoshchuk bei der Eingewöhnung in München half. Ab sofort gilt es für MM – vorne im Sturmzentrum, ganz alleine.