Nach der Zelt-Pleite: Elber will Aumanns Job

Die Dinnershows sind vorbei. Nun sucht der frühere Publikumsliebling Giovane Elber Beschäftigung – und würde gern Bayerns Fanbeauftrager werden. "Mit Raimond zusammen."
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„Mit den Fans zusammenzuarbeiten, würde bestimmt richtig Spaß machen“, sagt Giovane Elber. Als Spieler war er Publikumsliebling.
dpa „Mit den Fans zusammenzuarbeiten, würde bestimmt richtig Spaß machen“, sagt Giovane Elber. Als Spieler war er Publikumsliebling.

Die Dinnershows sind vorbei. Nun sucht der frühere Publikumsliebling Giovane Elber Beschäftigung – und würde gern Bayerns Fanbeauftrager werden. "Mit Raimond zusammen."

MÜNCHEN Abpfiff war letzten Donnerstag. Giovane Elbers Dinnershow „Do Brazil“ wurde zum letzten Mal im Spiegelzelt am Hirschgarten aufgeführt. Es ist Insolvenzantrag gegen die Produktions-Gesellschaft „mtp Entertainment Group“ gestellt worden. „Man hätte das Ganze schon früher beenden müssen", sagte Insolvenzverwalter Axel W. Bierbach zur AZ. Es gäbe Ausstände von deutlich über einer Million Euro – allein bei externen Dienstleistern wie Lieferanten, dem Zeltverleiher, Köchen und Künstlern, schon im September wurden keine Sozialversicherungsabgaben mehr bezahlt. Noch vor wenigen Tagen hatte Ex-Bayer Elber gehofft, die Show würde weitergehen („Wem geht es in der jetzigen Wirtschaftskrise in Deutschland denn schon gut?“), nun ist Schluss.

Ob Elber (36) die versprochene Spende für seine Stiftung und sein Honorar noch bekommen wird, ist fraglich. Nun bleibt ihm nur noch ein Job in seiner brasilianischen Heimat – abgesehen von seiner Tierernährungsfirma.

„Ich werde mich dieses Jahr auf meinen Job als Scout in Südamerika für Bayern konzentrieren“, sagte Elber der AZ, „das macht mir viel Spaß. Ich habe schon einige Erfahrungen gesammelt und mir als Scout ein Netz aufgebaut.“

Ein Job als Außendienstmitarbeiter. Doch die Scout-Tätigkeit füllt Elber (machte von 1997 bis 2003 insgesamt 169 Bundesligaspiele, erzielte 92 Tore) nicht aus. „Wenn die Bosse sagen würden, ich solle ganz in München arbeiten, würde ich sofort kommen.“

An der Säbener Straße allerdings leitet Wolfgang Dremmler die Abteilung Talentefindung, er arbeitet eng mit Paul Breitner, dem Vorstandsberater, zusammen. Was also bliebe Elber, dem einstigen Publikumsliebling? „Wenn ich ehrlich bin, würde ich gerne den Job von Raimond Aumann als Fanbetreuer machen – mit Raimond zusammen freilich.“ Nach der Zelt-Pleite bewirbt sich Elber, er will Aumanns Job. Elber zur AZ: „Mit den Fans zusammenzuarbeiten, würde bestimmt richtig Spaß machen. Man erlebt da viele Sachen, die man als Fußballer nicht mitbekommen hat.“

Aumann, der Ex-Bayern-Torhüter (216 Bundesligaspiele von 1982-1994), ist seit 1996 Fan-Beauftragter. Er selbst sieht sich als „Bindeglied zwischen Fans, Mannschaft und Vorstand“ und sagt: „Das Hauptaugenmerk meiner Arbeit liegt auf einer harmonisch funktionierenden Zusammenarbeit zwischen Fans und Verein.“

Doch nicht immer läuft das Miteinander harmonisch ab. Zuletzt hatte es im Sommer 2007 Spannungen zwischen Fangruppierungen und dem Verein gegeben, zahlreiche Anhänger fordern seitdem eine Ablösung von Aumann. Auslöser war ein gewalttätiger Angriff von Bayern-Fans auf Anhänger des 1. FC Nürnberg auf einer Raststätte in Würzburg. Dabei verlor die Frau des Nürnberger Busfahrers ihr linkes Augenlicht. Gegen 73 Bayern-Fans, von denen etwa 20 aus dem Umfeld der Fangruppe „Schickeria“ stammten, verhängte der FC Bayern Stadionverbote und entzog zusätzlich 530 Dauerkarten, weil der Verein eine alte Fanklubliste heranzog, auf der er „Schickeria“-Mitglieder vermutete. Nach stürmischen Protesten nahm man dies zurück.

Das Verhältnis hat sich mittlerweile entspannt, es wurde ein Arbeitskreis Fan-Forum mit 30 Fanclub-Vorsitzenden gegründet. Doch bei über 177000 Mitgliedern in weltweit über 2400 Fanclubs könnte Aumann Entlastung vertragen. Elber stünde bereit. Die Fans würden sich freuen.

R. Franke, J. Lenders, P. Strasser

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