Nach der Wolfsburg-Klatsche: Hier lässt Pep seine Bayern schwitzen
München - Regeneration statt Straftraining: Nach der 1:4-Klatsche zum Rückrundenauftakt beim VfL Wolfsburg waren beim FC Bayern am Samstagmittag Streicheleinheiten angesagt. Trainer Pep Guardiola verzichtete bei bayrisch weiß-blauem Himmel, Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und eisigem Wind auf eine intensive Übungseinheit für seine Startelf.
Wer mit Knochenmühle gerechnet hatte, lag falsch. Dabei könnten die Bayern allem Anschein nach Training bitter böse gebrauchen. Diesen Eindruck hinterließen sie in Wolfsburg.
Während die erste Elf um Kapitän Bastian Schweinsteiger im inneren des Trainingsgeländes an der Säbener Straße eine Regenerationseinheit absolvierte, stand für die Bankspieler um Mario Götze 13 1/2 Stunden nach dem Debakel von Wolfsburg eine 90-minütige Trainingseinheit auf dem Programm.
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Nur der gegen Wolfsburg eingewechselte Claudio Pizarro blieb im Inneren, von der Startelf nahm nur Manuel Neuer an den ersten 45 Minuten teil. Fitnesstrainer Lorenzo Buenaventura nahm die Reservisten dabei ganz schön ran, Pep Guardiola beobachtete das Geschehen meist mit verschränkten Armen, griff nur hin und wieder ein, suchte gelegentlich das Einzelgespräch mit seinen Schützlingen.
„Warum haben die sich gestern nicht so reingehängt“, war von den rund 300 Trainingskiebitzen immer wieder zu hören. Und auch bei den Spielern war trotz Sonnenscheins zunächst eher Katerstimmung zu spüren. Erst mit zunehmender Dauer wurde die Laune besser.
Nach anfänglichem Aufwärmen mit und ohne Ball ließ Buenaventura Mario Götze, Holger Badstuber, Medhi Benatia, Gianluca Gaudino, Mitchell Weiser vor den Augen von Sportdirektor Matthias Sammer, der vom Balkon aus das Geschehen verfolgte, ordentlich schwitzen. Kopfbälle, Hütchensprints, Stangendribbling, Torschuss – alles in eine Übung gepackt und mit hohem Tempo.
Trotz der Niederlage und all der Anstrengung gab es auch Grund zum Lachen. Als Medhi Benatia bei seinem Schuss zunächst nur die Latte traf, der Ball von dort gegen Keeper Pepe Reina zurücksprang und von Reina ins Tor, war das Gelächter groß. Auch der Spanier nahm den Lapsus mit einem „Oh Beni!“ locker hin.
Vor dem Heimspieldebüt 2015 gegen Schalke am Dienstag stehen am Sonntag und Montag noch zwei Trainingseinheiten an, dann allerdings hinter verschlossenen Türen. Und vielleicht nimmt Guardiola dann auch seine Startelf härter ran.