Nach der Niederlage in Kaiserslautern: „Das darf nicht passieren“
Kaiserslautern - Während WM-Teilnehmer Demichelis zu Hause sitzt, patzt Bayerns Innenverteidigung mit Badstuber und van Buyten. Coach van Gaal ist aber überzeugt: „Wir sind auf einem guten Weg“
Die Erklärung von Trainer Louis van Gaal war durchaus nachvollziehbar. Sicher, Martin Demichelis konnte nach dem Wirbel der letzten Woche keinen klaren Kopf haben. Dass ihn der Trainer nicht mit in die Pfalz nahm, erklärte er plausibel. „Wir haben diese Entscheidung zusammen getroffen. Jeder Spieler hat seine eigene Zeit für Trauer“, sagte van Gaal und spielte darauf an, dass sich der Argentinier erst noch vom Schock der Degradierung zum Bankkandidaten erholen müsse.
Demichelis (29) blieb also in München. Doch womöglich hätte der Binder-Verteidiger geholfen, über den Ehrenpräsident Franz Beckenbauer gespottet hatte, „Er will nur hinten in der Innenverteidigung spielen. Da hat er es einfacher, da kann er mit der Krawatte spielen.“ Im Kaiserslautern spielten die Bayern wieder mit Badstuber/van Buyten.
Und das schlecht. Sie liefen, kämpften, machten sich schmutzig, standen aber oftmals falsch. Zu viel Platz für die Lauterer Kämpfer, ein paar Stellungsfehler – und schon stand’s 0:2. Auch beim 2:1 gegen Wolfsburg, als Dzeko nach einer Ecke per Kopf getroffen hatte, sah die Innenverteidigung schlecht aus. War es womöglich doch ein Fehler des Trainers, sich auf das Abwehr- Duo festzulegen und auf den jungen Contento auf der linken Abwehrseite zu bauen?
Auch der Italo-Münchner, der am Freitag von Coach Rainer Adrion in den Kader für die nächsten beidenU 21-Länderspiele berufen wurde, hatte in Kaiserslautern nicht seinen besten Tag. „Wenn Tore fallen, passieren Fehler“, meinte Kapitän Mark van Bommel, „so schnell hintereinander wie die beiden Gegentore fallen – das darf nicht passieren. Aber wenn wir hier nochmal spielen und selber diese Chancen haben, gewinnen wir hier klar.“ Ein Vorwurf an die Angreifer – es war nicht nur die Abwehr, die versagte. Van Gaal aber glaubt: „Wir sind auf einem guten Weg.“
Und Demichelis bald weg? Nach Atlético Madrid soll nun auch der FC Sevilla Kontakt mit dem Argentinier aufgenommen haben. „Er macht sich Gedanken über Alternativen“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger. Auch für Glücklos-Joker Mario Gomez liegt nun vomFC Liverpool ein offizielles Angebot vor. ps/otr