Nach dem Schweinsteiger-Ausfall: Chef gesucht!
München - Natürlich verrät Jupp Heynckes nicht seine Aufstellung. Wer den verletzten Bastian Schweinsteiger am Sonntag beim FC Augsburg (17.30 Uhr, SGL-Arena, Live auf Sky und Liga total!) vertritt, das weiß der Bayern-Coach schon eine Weile. Erfahren wird man es erst, wenn eine Stunde vor Spielbeginn die Mannschaftsaufstellung publik wird. Es gibt aber eine Tendenz: David Alaba.
Auch wenn Heynckes am trainingsfreien Tag im lockeren Freizeit-Look (Jeans, Karo-Hemd) statt im Trainingsanzug zu den Journalisten spricht, lässt er sich nichts Verbindliches entlocken, lobt aber den frisch Operierten nochmal in den Fußball-Himmel: „Ein schwerwiegender Ausfall. Bastian ist eine große Spielerpersönlichkeit, hat in den letzten Wochen und Monaten in absoluter Top-Form auf einem sehr hohen Niveau gespielt und sich als Leader herauskristallisiert.” Die Diskussion über fehlende Persönlichkeiten im deutschen Fußball habe er stets schmunzelnd verfolgt, so Heynckes: „Für mich definiert sich eine Persönlichkeit nicht dadurch, dass sie schlagzeilenträchtige Aussagen produziert, sondern dass sie sich viele Gedanken um den Fußball macht, wie ein Trainer denkt.” Schweinsteiger denke im Kollektiv, sehe das Ganze und sei ein Stratege im Mittelfeld, zu vergleichen mit Fernando Redondo. Der Argentinier, der mit Heynckes 1998 bei Real Madrid die Champions League gewann, sei ein Super-Profi, sehr intelligent. „Die Zusammenarbeit mit ihm war etwas ganz Besonderes”, sagte Heynckes, „so wie mit Bastian auch.”
Warme Worte für Schweinsteiger. „Ich habe ihm mit Christian Nerlinger eine SMS geschrieben und am Abend länger mit ihm telefoniert. Er ist guten Mutes und will schnell zurückkommen.” Doch wer nimmt seinen Platz ein, ordnet die Defensive, eröffnet das Spiel? „Da gibt es mehrere Alternativen”, sagt Heynckes, grinst und fährt fort: „Angefangen mit Danijel Pranjic. Je nachdem wie der Trainer tickt.” Etwas ernster sagt er: „Ich habe ganz klare Vorstellungen davon, was ich tue und bin überzeugt, dass es funktionieren wird.” Und erzählt von einem Telefonat mit Marcel Koller, dem Nationalcoach Österreichs. Man habe erörtert, auf welcher Position David Alaba spielen könne und sei auf linkes und defensives Mittelfeld gekommen. Mehr sagt Heynckes nicht, nur das: „Wenn eine Mannschaft funktioniert, sollte man nur 1:1 wechseln.” Will sagen: Bloß nicht die so wunderbar funktionierende Offensive umkrempeln, um Toni Kroos zum Sechser zu machen.
Dass Heynckes große Stücke auf Alaba hält, ihn keinesfalls weiter an Hoffenheim ausleihen wollte und ihm auch eine zentrale Rolle zutraut, hat er schon öfter durchblicken lassen. Gut möglich also, dass sich der 19-Jährige eben da im Duell gegen den zuhause noch sieglosen Tabellenvorletzten beweisen darf, im ersten Pflichtspiel gegen Augsburg seit der zweiten Runde des DFB-Pokals 1983/84. Der Sieger: FC Bayern. Das Ergebnis: 6:0. Würde in den Trend passen.
Diese vermeintliche Stellenanzeige des FC Bayern ist natürlich nicht echt – sondern von der AZ erdacht. So könnte sie aussehen: